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Infrastruktur-Aktien „Die Welt braucht mehr Häfen, Straßen und Schienen“

Jörg Philipsen managt den UBS Equity Fund Infrastructure
Jörg Philipsen managt den UBS Equity Fund Infrastructure
DER FONDS: Was zeichnet eine typische Aktie aus, die Ihren fundamental orientierten Anlagestil besonders gut widerspiegelt?

Jörg Philipsen: Eine typische Aktie, welche sich aktuell auch unter den zehn größten Positionen befindet, ist Atlantia. Das Unternehmen hat sehr langfristige Konzessionen im Bereich italienischer Autobahnen, ist Betreiber des Flughafens von Rom und hat zudem einige Konzessionen in Brasilien und Chile. Der Großteil des Geschäfts ist durch langfristige Verträge reguliert, was die Planbarkeit von Zahlungsströmen im Vergleich zu nicht-regulierten Unternehmen deutlich erhöht. Zudem sollte das Unternehmen von einer Wiederbelebung der wirtschaftlichen Erholung in Europa beziehungsweise in Italien profitieren.

Und um welche Unternehmen machen Sie derzeit lieber einen Bogen?

Aktuell meiden wir Unternehmen mit negativen Bewertungen, etwa Besitzer und Betreiber von Mobilfunkantennen in den USA.

Welche Rolle spielen Aktien aus dem NMX-30-Infrastructure Global-Index? Oder anders gefragt: Wie halten Sie es mit sogenannten natürlichen Monopolen?

Unser Fokus liegt auf traditionellen Infrastruktur-Segmenten. Dieser Kern des Portfolios besteht oft aus Unternehmen, die von natürlichen Monopolsituationen profitieren. Als Beispiel könnte man hier Flughafen- und Energienetzbetreiber anführen. Natürliche Monopole sind in der Regel reguliert. Das heißt, die Preise, die das Unternehmen verlangen darf, sind oft von einem Regulator so festgesetzt, dass gewisse Erträge auf das eingesetzte Kapital erwirtschaftet werden. Als Folge lassen sich zukünftige Zahlungsströme relativ leicht überblicken. Die Langlebigkeit der meisten Infrastrukturnetze begünstigt ebenfalls eine gute langfristige Planbarkeit – sowohl für die Unternehmen als auch für die Investoren.

Wie bewerten Sie die Aussichten für Infrastruktur-Aktien im kommenden Jahr?

Es gibt einige kurzfristige Treiber. Einige Regierungen haben in den vergangenen Jahren ihre Infrastruktur-Budgets angepasst und neue Regulierungen erlassen. Das hat sich negativ auf die Aktienkurse der Branche ausgewirkt. Viele davon haben sich inzwischen erholt, und wir sehen weiteres Wachstums- und Investitionspotenzial.

Und wie steht es um die langfristigen Wachstumstreiber?

Vor dem Hintergrund der hohen Staatsverschuldungen wird die Akquise privater Mittel für Infrastruktur-Projekte wichtiger und entscheidender für zukünftiges Wachstum. Dies sollte auch den börsennotierten Infrastruktur-Unternehmen zugutekommen. Außerdem ist die globalisierte Wirtschaft mehr denn je auf ein gut ausgebautes Hafen-, Flughafen-, Straßen- und Schienennetz für den Personen- und Gütertransport angewiesen. Angesichts der weiter zunehmenden Urbanisierung und des wachsenden Wohlstands in vielen Regionen muss das Verkehrsnetz ausgebaut und der Energietransport in die Städte sichergestellt werden. Zudem steigen im Zeitalter der Digitalisierung die Ansprüche an ein gut funktionierendes, innovatives Kommunikationsnetz.

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