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Energiesicherheit, Verkehr, Klima Welche Faktoren schieben die Infrastrukturausgaben an?

Weltgrößtes Solarkraftwerk in Kalifornien
Weltgrößtes Solarkraftwerk in Kalifornien: US-Präsident Joe Biden will die Emissionen in den Vereinigten Staaten bis 2030 um 50 Prozent senken, wobei bis 2050 etwa die Hälfte des US-Stroms aus Solaranlagen stammen soll. | Foto: Imago Images / Bild13

Die Pandemie belastet weiterhin die Weltwirtschaft: Kein Wachstum im Jahr 2020, ein schnelles Wachstum im Jahr 2021 und dann wieder langsames Wachstum im Jahr 2022 – für das Jahr 2023 gehen wir von Rezessionen in den Vereinigten Staaten, Europa und dem Vereinigten Königreich aus. In China dürfte die konjunkturelle Entwicklung zumindest für einen großen Teil des Jahres 2023 unter dem Trend liegen. Wir gehen zugleich davon aus, dass die Anleiherenditen zu Beginn des Jahres 2023 steigen werden, bevor sie im weiteren Jahresverlauf zusammen mit der Inflation zurückgehen.

Wir sind jedoch der Ansicht, dass das konjunkturelle Auf und Ab den Bereich der Infrastruktur nur wenig tangiert. Die Cashflows, Erträge und Dividenden von regulierten Vermögenswerten dürften kaum in Mitleidenschaft gezogen werden. Mehr noch: Die Erträge von Infrastrukturanlagen dürften in den nächsten Jahren steigen. Infolgedessen erscheinen uns Infrastrukturerträge im Vergleich zu globalen Aktien besser geschützt.

Die meisten Infrastrukturunternehmen sind bei Einnahmen und Erträgen an die Inflation gekoppelt. Bei regulierten Vermögenswerten, wie Versorgungsunternehmen, werden die zulässigen Erträge im Laufe der Zeit an die Entwicklung der Anleiherenditen angepasst. Da die realen Renditen steigen, dürften sich die Versorgungsunternehmen gut entwickeln (siehe Grafik). Unsere Infrastrukturportfolios haben wir entsprechend ausgerichtet.

Grafik: Die Versorger-Performance folgt der Zinsentwicklung

Quellen: ClearBridge Investments, Bloomberg Finance

Wir beobachten darüber hinaus, dass die Volatilität des Aktienmarktes in Verbindung mit höheren Anleiherenditen die Preise von börsennotierten Infrastrukturwerten beeinflusst: Im Vergleich zu den Bewertungen nicht börsennotierter Infrastrukturen im Private-Equity-Bereich werden sie attraktiver.

Welche makroökonomischen Faktoren schieben Infrastrukturausgaben an?

Abgesehen von ihrer relativen Attraktivität gegenüber Aktien dürfte Infrastruktur unserer Meinung nach 2023 und darüber hinaus von mehreren makroökonomischen Faktoren profitieren. So bestimmt die Energiesicherheit derzeit weltweit die Politik. Um eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten, sind immense Infrastrukturmaßnahmen nötig. Die hohen Gaspreise und die durch den Krieg zwischen Russland und der Ukraine verursachten Versorgungsengpässe haben die Bedeutung von Energiesicherheit und Energieinvestitionen deutlich gemacht. Das lenkt den Fokus auf die Energieinfrastruktur, insbesondere in Europa. Hier werden zusätzliche Kapazitäten benötigt, um die russischen Öl- und Gaslieferungen zu ersetzen. In den Vereinigten Staaten hingegen werden neue Vorkommen erschlossen – zum Teil, um die neue Nachfrage aus Europa zu decken.

Im Verkehrswesen treiben veränderte Handelswege und neu aufgestellte Lieferketten die Nachfrage nach alternativen Verkehrsinfrastrukturen voran. Die Flughäfen haben das Passagieraufkommen aus der Zeit vor der Pandemie noch nicht wieder erreicht, wobei eine globale Rezession im Jahr 2023 die Zahl der Fluggäste wahrscheinlich wieder drücken könnte. Zusätzlich belasten Veränderungen bei langfristigen Trends wie Geschäftsreisen die Branche.

Die Kommunikationsinfrastruktur führt kontinuierlich die 5G-Technologie ein, entwickelt die 6G-Technologie und arbeitet an der Verringerung der Netzlatenz. Das führt zu erheblichen Investitionen in Funkmasten, für deren Betrieb in der Regel langfristige, inflationsgebundene Verträge getätigt werden. Kurzfristig belasten allerdings die höheren Zinskosten die Ergebnisse.

 

Was die Steuerpolitik betrifft, ist der im August 2022 unterzeichnete US Inflation Reduction Act (IRA) eines der wegweisendsten Klimagesetze in der Geschichte der USA. Wir erwarten, dass die neue Gesetzgebung insbesondere für Versorgungsunternehmen und die Nutzung der erneuerbaren Energien eine transformative Wirkung haben wird. Der wachsende Bedarf an Elektrifizierung – einschließlich mehr Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge und mehr Solaranlagen auf den Dächern von Privathaushalten und kleineren Gewerbebetrieben – erfordert neue Umspannwerke, neue Transformatoren und modernisierte Leitungsnetze. Die Auswirkungen sind bereits in den Investitionsplänen der Versorgungsunternehmen für 2023 zu erkennen, ebenso wie in den Auftragsbüchern von Unternehmen, die an der Energiewende beteiligt sind, beispielsweise Anbieter von erneuerbaren Energien, Speichersystemen sowie Lösungen, die für den Ausbau der erneuerbaren Energien gebraucht werden.

Eine wichtige Komponente des US Inflation Reduction Act sind Steuergutschriften. Sie werden im Zusammenhang mit dem Aufbau von Solar- und Windenergieanlagen bis 2032 oder bis zum Erreichen einer 75-prozentigen Reduzierung der Treibhausgase (auf Basis der Zahlen von 2022) gewährt. Insgesamt wird erwartet, dass die Steuergutschriften die Investitionen weit über ein Jahrzehnt lang stimulieren werden.

Bis 2030 sollen die US-Emissionen um 50 Prozent sinken

Die genannten Wachstumsfaktoren für den Ausbau der Infrastruktur dürften schon 2023 in vollem Umfang zum Tragen kommen. US-Präsident Joe Biden will die Emissionen in den Vereinigten Staaten bis 2030 um 50 Prozent senken, wobei bis 2050 etwa die Hälfte des US-Stroms aus Solaranlagen stammen soll. Bis 2030 müssen fast 320 Milliarden US-Dollar in die Stromübertragungsinfrastruktur investiert werden, um bis 2050 das Netto-Null-Emissionsziel zu erreichen.

Kurz gesagt: Der dringende Bedarf an Infrastrukturausgaben untermauert das Wachstum der damit zusammenhängenden Investitionen und der sich daraus ergebenden Kapitalflüsse für das nächste Jahrzehnt und darüber hinaus. Die ersten Schritte zum Erreichen der langfristigen Ziele zum Ausbau der Infrastruktur werden jetzt unternommen.

Warum jetzt in Infrastruktur investieren?

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Dieses Material ist nur von allgemeinem Interesse und sollte nicht als individuelle Anlageberatung oder als Empfehlung oder Aufforderung zum Kauf, Verkauf oder Halten von Wertpapieren oder zur Anwendung einer Anlagestrategie verstanden werden. Es stellt keine Rechts- oder Steuerberatung dar. Dieses Material darf ohne vorherige schriftliche Genehmigung von Franklin Templeton nicht vervielfältigt, verteilt oder veröffentlicht werden.

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