Zukunftsweisende strukturelle Trends Infrastruktur: Langfristige Resilienz für das Portfolio
Da Infrastruktur für die Wirtschaft und unser tägliches Leben unverzichtbar ist, bieten diese Anlagen konjunkturunabhängigere Cashflows als andere Anlageklassen. Infrastrukturprojekte verfügen häufig über langfristige Verträge, die sich über Jahrzehnte erstrecken können und an die Inflation gekoppelt sind – ein erheblicher Vorteil in einem volatilen Umfeld. Langfristige strukturelle Trends dürften Infrastrukturanlagen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten zugutekommen. Die Welt befindet sich in einer Übergangsphase, das Energiesystem muss neu aufgestellt werden, und in allen Sektoren braucht es Investitionen, um die Wirtschaft zu dekarbonisieren. Der globale Ausbau der digitalen Infrastruktur treibt zudem die Nachfrage nach Glasfasernetzen, Mobilfunkmasten und Rechenzentren an.
Auch die Lieferketten werden infrage gestellt und neu verkabelt. Denn die geopolitische Fragmentierung beschleunigt den Trend, ganze Bereiche an den Heimatmarkt oder in dessen Dunstkreis zurückzuholen. Daraus ergeben sich neue Investitionen in logistisch wichtige Infrastruktur wie Eisenbahnnetze oder Häfen.
Man darf also optimistisch bei Infrastruktur sein, sollte es aber nicht übertreiben. Günstige Finanzierungsbedingungen, die früher die Renditen gestützt haben, sind Vergangenheit. Manager müssen also andere Hebel zur Wertsteigerung einsetzen und sich aktiv einbringen. Außerdem müssen sie selektiver vorgehen. Wir erwarten in Zukunft eine größere Renditestreuung bei den unterschiedlichen Managern. Das gesamtwirtschaftliche Umfeld hat außerdem dazu geführt, dass die Mittelbeschaffung in den vergangenen Quartalen langsamer verlief. Auf dem Sekundärmarkt sind zum ersten Mal Preisnachlässe zu beobachten. Wer Kapital ausgeben kann, hat derzeit die Möglichkeit, Qualitätsanlagen zu relativ niedrigen Einstiegspreisen und mit attraktiven Strukturen zu erwerben.
Grafik 1: Über Marktzyklen hinweg stabil
Infrastrukturanlagen haben konsequent Erträge und Kapitalzuwächse erbracht
Infrastruktur 2.0
Im vergangenen Jahr haben sich Infrastrukturanlagen als resilient erwiesen. Noch interessanter könnten aber die Chancen sein, die sich in den kommenden Jahren bieten. Infrastruktur 2.0 umfasst zukunftsweisende strukturelle Trends wie den Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft, ein Thema, das bereits heute eine der größten Investitionsmöglichkeiten an den Privatmärkten darstellt.
Außerdem wird die Welt von Sekunde zu Sekunde digitaler, und dafür braucht es physische Infrastruktur. Je mehr Menschen an das Hochgeschwindigkeitsinternet angeschlossen sind, desto mehr Glasfaserkabel muss verlegt werden. Je mehr mobile Daten wir übertragen, desto mehr Funktürme brauchen wir.
Mit jedem Klick erzeugen wir Daten, was die Nachfrage nach Speicherinfrastrukturen wie Rechenzentren erhöht. Außerdem rückt die Infrastruktur näher an den Endverbraucher heran, weil die Regierungen Autarkie und Sicherheit Priorität einräumen. Mit der Verschiebung des geopolitischen Gleichgewichts werden Energie und Industrie immer ortsgebundener.
Wir gehen davon aus, dass weiterhin in die heimische industrielle Infrastruktur investiert wird und dass kritische Industrien ins Inland oder zumindest in räumliche Nähe verlagert werden (On-/Nearshoring). Weitreichende, historisch einmalige und zukunftsweisende politische Maßnahmen gehören zu den Hauptfaktoren, die diese Trends antreiben. Der Inflation Reduction Act in den USA mit seinen milliardenschweren Subventionen sorgte im Jahr 2022 für Schlagzeilen – was er bewirkt, wird aber erst jetzt langsam sichtbar. Neben der direkten finanziellen Förderung vieler Infrastrukturprojekte unterstützt das Gesetz auch die Finanzierungskosten für neue Anlagen und Technologien.
In Europa werden die Auswirkungen des Green Deal Industrial Plan und REPowerEU der Europäischen Union allmählich im Tagesgeschäft spürbar. Technologische Fortschritte senken die Kosten weiter und ermöglichen es, den Bau großer Infrastruktur-2.0-Projekte anzugehen.
Grafik 2: Datennutzung von US-Haushalten
Grafik 3: Globaler mobiler Datenverkehr
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