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Japan – ein unterschätzter Markt Innovation und Renditechancen im 126-Millionen-Einwohner-Land

Von Aktualisiert am in Aktiver Ansatz aus ÜberzeugungLesedauer: 5 Minuten
Japans Hauptstadt Tokio
Japans Hauptstadt Tokio: Aus makroökonomischer Sicht liegt in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt einiges im Argen – das sollte aber nicht über hervorragende Investmentchancen hinwegtäuschen. | Foto: imago images / Panthermedia

Die Jagd nach Medaillen bei den Olympischen Spielen in Tokio ist für die Athletinnen und Athleten seit Anfang August vorbei. Investoren sind aber weiter auf der Jagd nach Rendite – und auch für sie könnte ein Blick nach Japan interessant sein. Japanische Aktien sind unseres Erachtens hervorragend für eine langfristig positive Entwicklung positioniert. Sie könnten sowohl von zyklischen Treibern wie einer Beschleunigung der Impffortschritte und der Erholung der Weltwirtschaft als auch von strukturellen Entwicklungen profitieren – als Nutznießer technologischer Entwicklungen und Reformen der Corporate Governance. Daneben weisen sie attraktive Bewertungen auf.

In Japan ist die Impfquote zwar niedriger als in anderen großen Ländern, seit Mai nimmt sie jedoch Fahrt auf. Das könnte für Aufholpotenzial am Aktienmarkt sprechen. Außerdem haben die privaten Haushalte in Japan während der Pandemie deutlich weniger Geld ausgegeben: Das angesparte Vermögen ist seit dem 4. Quartal 2019 um umgerechnet 390 Milliarden US-Dollar auf 17 Billionen US-Dollar gestiegen.

Außerdem hat die Mitarbeitervergütung wieder das Vor-Covid-Niveau erreicht. Das sollte dem Konsum zusätzlichen Schub verleihen. Angesichts dieser vorteilhaften Ausgangsbedingungen dürfte die Binnenwirtschaft mehr und mehr an Fahrt gewinnen, wenn der Konjunkturaufschwung andauert und die Menschen das angesparte Geld ausgeben.

Japan als Hauptnutznießer der globalen Erholung

Positive Impulse dürfte auch aus dem Ausland kommen: Japan reagiert stärker auf den globalen Konjunkturzyklus als die meisten anderen Länder. Die japanische Wirtschaft dürfte daher stark von der weltweit synchron verlaufenden Erholung profitieren, was sich positiv auf die Gewinnsituation der Unternehmen auswirken sollte. Mehr als 50 Prozent der Unternehmen im MSCI Japan Index gehören zu einem der drei Sektoren Industrie, Informationstechnologie sowie automobilnahe Nicht-Basiskonsumgüter – in einem sich dynamisch entwickelnden globalen Wachstumsumfeld eine vorteilhafte Sektorstruktur.

Ebenfalls interessant: Substanzwerte sind am japanischen Aktienmarkt fast doppelt so hoch gewichtet wie im weltweiten Durchschnitt. Bei globalen Rallys entsprechender Papiere war der japanische Aktienmarkt seit 2010 immer Spitzenreiter. Daher könnten japanische Aktien Anlegern im aktuellen Konjunkturumfeld ein attraktives Risiko-Rendite-Verhältnis bieten.

Kräftige Gewinnerholung, unterstützt durch attraktive Bewertungen

Insgesamt hat der japanische Aktienmarkt in den vergangenen zehn Jahren im globalen Vergleich mit am besten abgeschnitten. Dabei muss man betonen, dass die Renditen in erster Linie vom Gewinnwachstum getragen wurden – während in den USA steigende Kurs-Gewinn-Verhältnisse einen maßgeblichen Beitrag geleistet haben.

Hinsichtlich der weiteren Gewinnaussichten japanischer Unternehmen zeigen sich die Analysten optimistisch: Für 2021 wird ein Wachstum von rund 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr prognostiziert. Gleichzeitig sind ihre Aktien nach wie vor attraktiv bewertet. Rund die Hälfte der japanischen Unternehmen des Tokyo Stock Exchange Index wird unter ihrem Buchwert gehandelt, die Hälfte der Unternehmen außerhalb des Finanzsektors weist eine positive Nettoliquidität auf (siehe Grafik). Dies ist deutlich höher als bei den Mitbewerbern am US- oder europäischen Aktienmarkt. Die Bewertungen am japanischen Aktienmarkt gehören aus unserer Sicht eindeutig zu den weltweit attraktivsten.

Prozentsatz der Aktien, die unter dem Buchwert gehandelt werden (links); Prozentsatz der Nicht-Finanzunternehmen mit Nettoliquidität (rechts)

Quelle: Nomura, Stand: März 2021. Die abgebildeten Indizes umfassen den S&P 500 (USA), den BE500 (Europa) und den TOPIX (Japan)

Verborgene Schätze im japanischen Anlageuniversum

Unseres Erachtens steht Japan unter anderem aufgrund des geringen Wirtschaftswachstums und der alternden Bevölkerung weniger im Fokus der Anleger weltweit. Dabei bietet das Land ein vielfältiges Anlageuniversum mit hochwertigen Unternehmen, die ihre Gewinne nachhaltig steigern. Oft zeichnen sich diese durch eine Mischung aus Innovationskraft, Fähigkeit zur Disruption, Expansion im Ausland und starker Fokussierung auf Investitionsrenditen aus.

Innovationspotenzial ist für uns äußerst wichtig. Daher halten wir Ausschau nach Unternehmen mit führenden Technologien, einer starken Markenmacht und schwer angreifbaren Geschäftsmodellen. Japans Anlageuniversum bietet eine Fülle solcher Unternehmen in langfristigen Wachstumsbranchen. Dazu gehören Fabrikautomatisierung, Medizintechnik und Halbleiter, um nur einige Beispiele zu nennen. Insbesondere in folgenden Bereichen sehen wir strukturelle Chancen:

Automatisierung und Robotik: Japan ist bei Robotik und Automatisierung weltweit führend. Dank entsprechender Technologien benötigen Unternehmen weniger Mitarbeiter, wodurch Produktivität und Profitabilität des Kerngeschäfts zunehmen. Auch die weltweite Alterung der Bevölkerung dürfte die Branche stützen und Unternehmen wie Keyence, Fanuc und Yaskawa weiter anschieben.

Starke Marken: Was den Konsum angeht, haben japanische Marken dank der großen Nachfrage aus ganz Asien einen riesigen Markt direkt vor ihrer Haustür. Sie profitieren vom Wachstum der Mittelschicht in der Region und dem damit verbundenen Anstieg des verfügbaren Einkommens. Durch Investitionen in hochwertige japanische Unternehmen wie beispielsweise Toyota, Sony und Shiseido, die auf Qualität und Innovation setzen und deren Produkte sich daher größter Beliebtheit erfreuen, können sich Anleger hier engagieren.

Softwarerevolution: In Japan rückt seit Kurzem die Nutzung innovativer Softwarelösungen stärker in den Mittelpunkt, da westliche Volkswirtschaften wie die USA und Großbritannien im Hinblick auf Cloud Computing und Digitalisierung voraus sind. Die Einführung dieser Technologien kann Japan helfen, seine Wirtschafts- und Unternehmenslandschaft positiv umzugestalten. Sie können dazu beitragen, den Arbeitskräftemangel abzufedern, die Produktivität und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität der Unternehmen zu steigern. Mit der kontinuierlichen Einführung dieser Technologien dürften sich in Bereichen wie Onlinehandel, cloudbasierte Unternehmenssoftware und bargeldlose Zahlungslösungen zahlreiche langfristige Anlagemöglichkeiten ergeben. Zu den Hauptnutznießern könnten Unternehmen wie Z Holdings, Freee und GMO Payment Gateway gehören.

Reform der Corporate Governance

Schließlich dürften Anlegern die Fortschritte bei der Reform der Corporate Governance zugutekommen: Viele japanische Unternehmen erhöhen kontinuierlich ihre Dividenden und Aktienrückkäufe. Der Trend, überschüssige Liquidität an die Aktionäre zurückzuführen und Kapital für zukünftiges Wachstum zu investieren, ist daher unseres Erachtens wieder intakt – und dürfte entscheidend zu einer höheren Eigenkapitalrendite beitragen.

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