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Aktualisiert am 28.10.2010 - 15:47 UhrLesedauer: 10 Minuten

Innovation - Wachstum durch Mehrwert

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Trendwachstum
Langfristig ist das Wachstum eines Landes abhängig von der Quantität der verfügbaren Produktionsfaktoren Arbeit, Boden (Natur) und Kapital sowie von der Qualität dieser Faktoren. Letztere wird üblicherweise über die Produktivität gemessen.
                           Anzahl der erstellten Güter (oder Dienste)
Produktivität =  ---------------------------------------------------------------
                          Anzahl der eingesetzten Einheiten eines Produktionsfaktors Sowohl die Quantität wie auch die Qualität der Produktionsfaktoren wird unter anderem auch durch politische Aspekte und soziale Rahmenbedingungen beeinflusst. Aus den genannten Faktoren ergibt sich schließlich das Produktionspotenzial, d.h. die bei Vollauslastung aller Produktionsfaktoren in einer Periode erstellbare Menge an Gütern und Dienstleistungen.

In den Industrieländern ist das Arbeitskräftepotenzial, nicht zuletzt mit Blick auf die demographische Entwicklung einer zunehmend alternden Bevölkerung, zumeist limitiert und die Produktivität bereits auf hohem Niveau. Eine Steigerung scheint somit schwer möglich. Vielmehr haben der Wegfall von Handelsbeschränkungen, der Fortschritt der Informations- und Kommunikationstechnologien und die Mobilität von Human- und Finanzkapital zur Folge, dass der globale Wettbewerb immer intensiver und härter wird. Gleichzeitig verfügen die Schwellen- und Entwicklungsländer über ein enormes Arbeitskräftepotenzial und entwickeln sich zunehmend zu den Werkbänken der Welt. Traditionelle Spezialisierungsvorteile, die bislang die Prosperität hoch entwickelter Länder sicherten, werden in Frage gestellt. Grenzen verschwinden immer mehr. Der Ökonom Thomas L. Friedman beschreibt es treffend mit den Worten: „Die Erde ist flach!“ Die Industrienationen müssen daher ihre komparativen Vorteile zunehmend in der Produktion neuen Wissens suchen. Um sich im globalen Wettbewerb zu behaupten, nimmt die Bedeutung von Innovation als Triebfeder zukünftigen volkswirtschaftlichen Wachstums daher zu.
Innovationen im globalen Wettbewerb
Unternehmen eines Hochlohnlandes wie Deutschland können auf dem Weltmarkt zumeist nicht über einen reinen Preis- und Kostenwettbewerb bestehen, sondern müssen sich dem Innovationswettbewerb mit Konzernen anderer entwickelter Industrieländer stellen. Damit sich Innovationen und unternehmerische Kreativität frei entfalten können, braucht es politische, rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die diesen permanenten Entwicklungsprozess der „schöpferischen Zerstörung“ fördern. Generell ist unumstritten, dass ein offenes sowie liberales wirtschaftliches und politisches Umfeld Grundvoraussetzung für ein günstiges Investitions- und Innovationsklima sind. Die wichtigsten volkswirtschaftlichen Wachstumsfaktoren nach dem Ökonom Xavier de Sala-i-Martin (1997):

• Hoher Grad an Rechtsstaatlichkeit und Garantie der Eigentumsrechte,
• hoher Grad an Offenheit der Marktwirtschaft,
• hoher Anteil marktwirtschaftlich organisierter Prozesse,
• hohes Maß an Humankapital/Bildungsniveau,
• tiefes Pro-Kopf-Einkommen am Ausgangszeitpunkt => Nachholeffekt,
• hohe Investitionsquote. Ebenso wichtige Faktoren zur Beurteilung der Innovationsbedingungen in einer Volkswirtschaft sind aber auch Schlüsselgrößen wie die Höhe des Bildungsniveaus, die Ausgaben für Forschung & Entwicklung sowie die Finanzierungsmöglichkeiten in einem Land. Das deutsche Institut für Wirtschaft (DIW) untersucht z. B. jährlich die Innovationsbedingungen in verschiedenen Nationen und zeigt auf, dass bei besseren Rahmenbedingungen die Wachstumsraten der Region und folglich das Wohlstandsniveau eines Landes steigen (siehe Schaubild 3).
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