Institutionelle Investoren suchen spezialisierte Fonds-Boutiquen
Viele Asset Manager haben in den Augen ihrer institutionellen Kunden in der Krise versagt, so das Ergebnis einer Studie, die von der Ratingagentur Feri durchgeführt wurde. Neben der Überarbeitung des hausinternen Risikomanagements und der Erhöhung der Rentenquote steht daher der Austausch der Vermögensverwalter ganz weit oben auf der To-Do-Liste vieler Versicherungen, Altersvorsorgeeinrichtungen, Banken und Stiftungen. Mehr als ein Viertel (28 Prozent) der Befragten zeigten sich für einen Wechsel des Vermögensmanagers offen.
Für die neu zu vergebenden Mandate werden dabei Spezialisten gesucht. Dies kommt vor allem kleineren inländischen Investmentboutiquen zugute. „Viele etablierte Gesellschaften müssen dagegen ihr Leistungsangebot aufbessern, wenn sie unter den veränderten Rahmenbedingungen ihre Marktstellung halten wollen“, erklärt der Feri-Vorstand Tobias Schmidt. Denn kleine, spezialisierte Gesellschaften gehen nach Auffassung institutioneller Kunden viel eher auf deren individuelle Bedürfnisse ein.
Vor allem ausländische Gesellschaften sind von den Investoren „abgestraft“ worden
Zwar genießen auch einige der großen, etablierten Kapitalanlagegesellschaften aufgrund ihrer Marktstärke weiterhin das Vertrauen, da die Institutionellen dort vor allem Stabilität und Kontinuität gewährleistet sehen. Viele – vor allem ausländische – Gesellschaften sind jedoch von den Investoren deutlich „abgestraft“ worden.
DER FONDS
Zudem geht der Trend ganz klar in Richtung Master-KAG, so ein weiteres Ergebnis. Diese Gesellschaften, die auf reine Fondsadministration spezialisiert sind, verzeichnen hohe Mittelzuflüsse. Auch deren Kundenbetreuung wird von institutionellen Investoren äußerst positiv beurteilt.
Hintergrundinfo: Insgesamt wurden für die Studie 128 deutsche Investoren aus den Bereichen Versicherungen, Banken, Altersvorsorgeeinrichtungen, Kirchen und Stiftungen zum Thema Wertpapiermanagement befragt. Nach Angaben von Feri deckt diese Grundgesamtheit zwischen 50 und 60 Prozent des Spezialfonds-Marktes ab.