"Institutionelle können nicht Nichtanlegen"
DAS INVESTMENT.com: Wie viele Asset-Manager haben sich bislang Telosia angeschlossen? Oliver Roll: Rund 160 sind bereits auf unserer Plattform aktiv. Dazu zählen nahezu alle großen Investmentfondsgesellschaften, beginnend bei A mit Aberdeen oder Allianz Global Investors bis hin zu kleineren Fondsboutiquen wie etwa Wallberg oder Wegelin. Darüber hinaus sind auch Nischenanbieter und Hedge-Fonds-Gesellschaften wie Man oder Rising Star mit dabei. Auf die Zahl 160 sind wir schon ein bisschen stolz, da erst ein halbes Jahr im operativen Geschäft hinter uns liegt - und dies in einer gesamtwirtschaftlich sehr angespannten Zeit. DAS INVESTMENT.com: Welcher Investorentyp nutzt Telosia? Roll: Das gesamte Spektrum institutioneller Anleger - etwa Versicherungen, Banken, Industrieunternehmen oder Versorgungswerke. Insgesamt repräsentieren die Investoren, die bis jetzt aktiv sind, rund 250 Milliarden Euro Kapitalanlagevolumen. Telosia steht allen institutionellen Investoren für Mandate in allen Asset-Klassen offen. DAS INVESTMENT.com: Spielen Aktien-Investments nach der jüngsten Börsen-Depression wieder eine größere Rolle? Roll: Wir beobachten, dass die Aktivitäten auf Telosia das Investorenverhalten im institutionellen Sektor gut widerspiegeln. Wir sehen eine gewisse Auflösung der Schockstarre, wenn auch viele bei Aktienkäufen noch mit angezogener Handbremse agieren. Wir haben bislang Ausschreibungen auch in den Anlageklassen Geldmarkt, Staatsanleihen, Corporates und Immobilien durchgeführt. Insbesondere bei Altersversorgern und Versicherern bemerken wir aber ein wieder wachsendes Interesse an Aktien. DAS INVESTMENT.com: Liegen die Mandate alle in einer bestimmten Größenordnung? Roll: Sie bewegen sich in der Regel zwischen 10 Millionen und 100 Millionen Euro. Die Durchschnittsgröße dürfte bei rund 50 Millionen Euro liegen. Telosia kann ab einer Losgröße von einer Million Euro eingesetzt werden. DAS INVESTMENT.com: Welche Fristen für die Angebotsabgabe gelten bei Anfragen? Roll: Prinzipiell könnte schon eine Woche für eine Ausschreibung ausreichen. Üblicherweise sind es aber drei bis acht Wochen. Die Fristen variieren je nach Investor stark. Im Übrigen läuft das Geschäft nicht ganz so zyklisch wie im Privatkundenbereich, da institutionelle Anleger weniger emotional handeln - und nicht Nichtanlegen können. In diesem Zusammenhang schätzt es eine wachsende Zahl von Institutionellen, ein professionelles Ausschreibungsverfahren ihren Entscheidungen vorschalten zu können. DAS INVESTMENT.com: Heißt das, dass auch etliche institutionelle Investoren bei der Kapitalanlage zufallsgetrieben vorgehen? Roll: So hart kann man das nicht sagen. Aber, überspitzt ausgedrückt: Wenn heute bei einer Großbank drei Bleistifte angeschafft werden sollen, ist eine europaweite Ausschreibung fällig. Der Trend ist im gesamten Markt unverkennbar: auch institutionelle Anleger müssen teils eingefahrene Strukturen verlassen und aufwändigere Prozesse einleiten. Das hat neben erhöhtem Aufwand auch sein Gutes, weil so im Zweifel das bessere und professionellere Angebot eingeholt wird. Über Telosia bieten wir hierzu das gesamte Marktspektrum, das verschlankt den Prozess - zumal unser Angebot für Institutionelle kostenfrei ist.
Telosia ist Kooperationspartner von DAS INVESTMENT.com. Hier finden Sie weitere Informationen zu der Ausschreibungsplattform für institutionelle Investoren.