Insurtech-Betreiber Financefox 3 Kritikpunkte an Forderungen der Versicherungs-Apps
Freitag, der 13.: Das Datum der Abgabe der so genannten „Berliner Digital-Erklärung“ steht für Willi Ruopp (Foto), Marketing- und Produkt-Chef beim Insurtech-Betreiber Financefox für eine falsche Richtung, in die sich Deutschlands Anbieter von Online-Diensten zum Vergleich, Abschluss und Verwaltung von Versicherungen zu bewegen drohe.
Das vor rund zwei Jahren in der Schweiz gegründete Unternehmen mit Standorten in Berlin, Zürich und Barcelona sei zwar bei dem Branchentreffen am Wochenende zwar vertreten gewesen, hat die Erklärung jedoch nicht unterschrieben. Denn die Erklärung sei zwar inhaltlich richtig, komme aber zu früh und formuliere die Verpflichtungen der Insuretechs nicht ausreichend.
Mehr als Forderungen
„Wir möchten mehr erreichen, als lediglich einen Forderungskatalog aufzustellen“, erklärt Ruopp. „Wir sehen, dass die Erstversicherer selbst ein sehr großes Interesse an Verbesserungen haben.“ In individuellen Gesprächen mit Erstversicherern sollten daher besser gemeinsam mit den Online-Maklern Lösungen entwickelt werden.
Hallo, Herr Kaiser!
Diese Lösungen müssten „den Herausforderungen gerecht werden, vor denen die Versicherungsgesellschaften stehen“. Dies seien:
- „Die Erstversicherer müssen derzeit viel Energie aufwenden, um die rückläufige Ertragssituation durch die extrem niedrigen Zinsen aufzufangen. Das bindet sehr viele Kapazitäten, die in Projekten zur Prozessoptimierung und Verbesserung der Kundeninteraktion fehlen.“
- „Die Erstversicherer müssen sich aktuell mit enormen Altlasten durch eine fragmentierte IT-Landschaft in den Unternehmen auseinandersetzen. Damit sind weitere Ressourcen verplant und nicht frei für Zukunftsprojekte.“
- „Die Vertragsbündelungsquote ist für Erstversicherer und Vermittler zu gering. Beiden Parteien fehlt die Technologie, mit der schnell und wirkungsvoll höhere Quoten erzielt werden können.“
„Wir haben verstanden, was die Erstversicherer derzeit bewegt“, erklärt Ruopp. „Daher werden wir mit ihnen in Dialog treten, Lösungen entwickeln und Mehrwerte liefern.“ Die Ergebnisse seien:
- eine deutliche Kostenreduktion durch optimierte Prozesse und Schnittstellen,
- eine nahtlose Kundeninteraktion in Echtzeit,
- mehr Umsatz durch die Konzentration auf Kernkompetenzen.