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Alexander Schütz im Interview „Nach der Krise geht es steil bergauf“

Alexander Schütz gründete gemeinsam mit Thomas Rieß die Wiener Fondsboutique C-Quadrat.
Alexander Schütz gründete gemeinsam mit Thomas Rieß die Wiener Fondsboutique C-Quadrat. | Foto: S-Quad GmbH

DAS INVESTMENT: Sie sagen, es bestehe Anlass zu vorsichtigem Optimismus? Worauf basiert Ihre Zuversicht?

Alexander Schütz: Wir beginnen langsam zu verstehen, wie der Coronavirus funktioniert und wo die dadurch geschaffenen Probleme liegen. Wir müssen davon ausgehen, dass eine langfristige Isolation des Virus genauso wie bei der Grippe nicht möglich sein wird und dass wir mit dem Covid-19-Virus leben werden müssen. Weiters sind die Volkswirtschaften meines Erachtens widerstandsfähiger, als so manche Weltuntergangspropheten vorhersagen.

2008 ging die Krise vom Finanzsektor aus, der seither wesentlich strenger kontrolliert und durch regelmäßige Stresstests recht gut auf Krisenszenarios vorbereitet wurde. Diesmal werden die Banken ein wichtiger Teil der Lösung sein, nicht des Problems. Aber je länger der Shutdown dauert, desto länger wird die Erholung nachher dauern.

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Es wäre wichtig, den Shut-Down langsam zu beenden und die Wirtschaft wieder zu öffnen. Nach vier Wochen Isolation merke ich, dass viel Menschen auch beginnen ihr Hirn auszuschalten und es immer schwerer wird vernünftige Antworten zu bekommen. Manche Menschen verwechseln „von Zuhause arbeiten“ mit „Zwangsurlaub machen“.

Und wie läuft das Fonds-Geschäft? 

Schütz: Danke der Nachfrage, das Geschäft läuft gut, auch wenn es aktuell sehr anspruchsvoll ist. C-Quadrat ist seit der Gründung vor 29 Jahren aus jeder externen Krise gestärkt hervorgegangen, und wir arbeiten als Team intensiv daran, dass dies auch diesmal der Fall sein wird. Rückgaben gibt es in solchen Marktphasen leider immer bei den Fonds die am wenigsten verloren haben, somit haben wir zwar bei manchen Fonds Rücklösungen, es sind aber aktuell zum Glück weniger als 10 Prozent des Fondsvermögens.

Zusätzlich stehen große institutionelle Kunden kurz davor, uns Mandate zu übertragen, was in Zeiten wie diesen eine sehr schöne Bestätigung für unsere Leistung als Asset Manager ist. Bei den marktneutralen Produkten wie Mezzanine Capital oder Distressed Debt haben wir keine Rückgaben, ebensowenig bei unserem größten Fonds, dem Mikrofinanz-Fonds.

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