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DWS-Experte für Altersvorsorge
„Riester-Sparer dürfen jetzt nicht nervös werden und im Affekt kündigen“
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DWS-Experte für Altersvorsorge „Riester-Sparer dürfen jetzt nicht nervös werden und im Affekt kündigen“

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Dürften viele Kunden daneben nicht auch deshalb verunsichert sein, weil öffentlich teilweise vehement das Aus der Riester-Rente gefordert wird? 

Breiting: Ja. In der Fokusgruppe Altersvorsorge des Bundesfinanzministeriums werben die Fondsanbieter deshalb dafür, die Riester-Rente nicht einfach auslaufen zu lassen, sondern zu reformieren. Denn die staatlichen Zulagen sind insbesondere für Geringverdiener ein starker Anreiz, privat fürs Alter vorzusorgen. Allerdings ist die bisher geltende 100-Prozent-Garantie zu starr und hindert uns als Anbieter daran, bereits zu Beginn der Ansparphase einen hohen Anteil des Beitrags am Aktienmarkt zu investieren. Stattdessen müssen wir die Garantie vor allem über Anleihen darstellen und können erst in späteren Jahren Überschüsse renditeorientierter anlegen. 

Bei Abschluss ihrer Altersvorsorge betonen viele Kunden hierzulande aber auch ihren Wunsch, Verluste möglichst auszuschließen. 

Breiting: Anders als die meisten Versicherer sprechen wir als Fondsgesellschaft ja ein vielfach stärker kapitalmarkt-affines Klientel an. Viele Kunden unserer Riester-Sparpläne fragen uns bereits, ob sie ihre 100-Prozent-Garantie nachträglich senken können. Einige verzichten jetzt schon verstärkt auf die Riester-Zulagen und sparen zum Beispiel per Basisrente Geld für den Ruhestand an. Das rechnet sich allerdings vor allem für Menschen mit überdurchschnittlichen Einkommen, die in diesem Jahr maximal 26.528 Euro von der Steuer absetzen können. Nicht aber für Geringverdiener, die vor allem von staatlichen Zulagen profitieren: Bis zu 1.075 Euro erhalten beispielsweise Eltern von drei Kindern mit geringem Einkommen für eine jährliche Eigenleistung von 60 Euro.  

Wie stehen die Chancen, dass die bisherige Pflicht zur Beitragsgarantie für Riester-Produkte bald fällt? 

Breiting: Leider ist beim Thema Rente schwer abzusehen, worauf sich die Ampelkoalition einigen kann. Vertreten sind in der Fokusgruppe Altersvorsorge neben dem FDP-geführten Finanzministerium auch das SPD-geführte Sozialministerium und das Grünen-geführte Wirtschaftsministerium. Die Grünen fordern weiterhin einen Staatsfonds in der privaten Altersvorsorge. Allerdings ist der Staat als neuer Wettbewerber in der privaten Altersvorsorge aus unserer Sicht keine Option.

 

Ein Übertrag der etwa 16 Millionen Riester-Sparer in ein anderes Produkt dürfte für die Kunden kaum besser sein und erneut Kosten verursachen. Auch deshalb steht der Staatsfonds auf Druck der FDP lediglich als Prüfauftrag im Koalitionsvertrag. Insgesamt sind wir skeptisch, was einen ganz großen Wurf noch in dieser Legislaturperiode angeht. Wichtig wäre aber zumindest, dass der Schaden für aktive Riester-Sparer reduziert wird. Vielleicht ist ein Kompromiss für eine Riester-Reform ja doch noch möglich.  

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