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Interview: Goldman Sachs AM über das Kursrisiko bei Anleihen

in RentenfondsLesedauer: 3 Minuten
Michael Grüner von Goldman Sachs Asset Management
Michael Grüner von Goldman Sachs Asset Management
Für zwei Rentenfonds hat Goldman Sachs AM jetzt Tranchen aufgelegt, in denen das Durationsrisiko weggesichert ist, den GS Global High Yield Portfolio (ISIN: LU0630478302) und den GS Global Emerging Markets Debt (LU0630479292). Ersterer enthält hochverzinsliche Unternehmensanleihen, der andere Papiere aus den globalen Schwellenländern.

DAS INVESTMENT.com: Ihr Haus hat zu zwei Anleihefonds Tranchen aufgelegt, in denen das Durationsrisiko gesichert ist. Definieren Sie doch bitte zu Beginn den Begriff Durationsrisiko.

Michael Grüner: Einfach ausgedrückt ist es das Risiko, dass der Anleihekurs fällt, wenn das Zinsniveau steigt. Eine Anleihe hat immer dieses Risiko. Das zweite Risiko ist, dass der Schuldner ausfällt.

DAS INVESTMENT.com: Und das Durationsrisiko ist jetzt hoch?

Grüner: Ja, die Zinsen liegen nahe an ihren historischen Tiefstständen. Bei US-Staatsanleihen liegen sie für drei Monate bei 0,25 Prozent und für fünf Jahre bei 1,2 Prozent. Das ist sehr tief, und die Zinskurve ist sehr flach. Kann es noch weiter runter gehen? Das glauben wir aktuell nicht und erwarten eher, dass es hoch geht.

DAS INVESTMENT.com: Zurzeit halten einige Notenbanken die Zinskurve flach, indem sie langlaufende Anleihen kaufen. Die müssten dann ja damit aufhören.

Grüner: Theoretisch bräuchten sie es nicht. Praktisch glaube ich aber schon, dass sie irgendwann aufhören. Und dann wird die Zinskurve steiler und die Kurse sinken kräftig. Aber selbst wenn die Zentralbanken den Markt weiter stützen – noch flacher und tiefer wird die Zinskurve kaum werden.

DAS INVESTMENT.com: Also Kurse sichern. Was kostet das?

Grüner: Die Handelskosten für die Derivate sind minimal, weil die Märkte sehr groß und liquide sind. Als Kosten könnte man aber die entgangene Rendite werten. Sie entsteht dadurch, dass Sie im Portfolio nicht mehr die lange Duration mit der höheren Rendite haben. Wenn wir also US-Staatsanleihen von fünf Jahren auf drei Monate absichern, geht die Renditedifferenz von 0,95 Prozentpunkten verloren. Dafür ist auch das Risiko von Kursverlusten beseitigt.

DAS INVESTMENT.com: Trotzdem bleibt nicht mehr viel Gewinn übrig.

Grüner: Richtig. Deshalb machen wir das auch nicht bei US- und Bundesanleihen.

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