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Interview mit AB-Fondsmanager Mark Phelps „Das ist die komplett falsche Einstellung“

Mark Phelps, Manager von konzentrierten Aktienportfolios bei der Fondsgesellschaft AB. Foto: AB Funds
Mark Phelps, Manager von konzentrierten Aktienportfolios bei der Fondsgesellschaft AB. Foto: AB Funds
DAS INVESTMENT.com: Wie geht es Ihnen als Engländer in Amerika?

Mark Phelps: Bestens. Wie Churchill schon sagte: Zwei Nationen, getrennt durch eine gemeinsame Sprache. Es gibt tatsächlich Wörter, die in England und Amerika das Gegenteil ausdrücken.

Zum Beispiel?

Wenn der Engländer das Verb „to table“ gebraucht, dann will er etwas auf einer Sitzung ansprechen. Er will es auf dem Tisch haben. Wenn der Amerikaner dasselbe Wort gebraucht, will er es vom Tisch haben, also ausdrücklich nicht ansprechen.

Verrückte Welt. Wo leben Sie zurzeit?

Zum Glück wieder in London. Aber davor war ich ein paar Jahre in New York und davor in San Francisco.

Kommen wir nun zu etwas anderem. Mein Sohn ist gut ein halbes Jahr alt. Sind globale Aktien die richtige Anlage für ihn?

Es wäre das Erste, was ich mir für ihn anschauen würde. Mit dem richtigen Zeithorizont kommt man gut durch die kurzfristigen Schwankungen.

Wie wäre es mit 18 Jahren?

Bestens. Und mal ehrlich, der Investmenthorizont der meisten Anleger ist langfristig. Es geht um die Pension, die eigene Altersvorsorge und die Ausbildung der Kinder. Sich Sorgen um kurzfristige Entwicklungen zu machen, ist dann die komplett falsche Einstellung. Aber genau das passiert in Krisen immer wieder. Ich halte unseren konzentrierten Ansatz für eine langfristige Investition für richtig. Wir suchen solide Unternehmen, die wir ganz genau kennenlernen und von denen wir überzeugt sind, dass diese gleichmäßig über lange Zeit wachsen können. Dieses Wachstum der Profitabilität ist der Treiber für den Gewinn der Anleger. Aber viele Investoren halten den gesteckten Horizont nicht ein. Zentralbankchef Mario Draghi fängt an, Anleihen zu kaufen, und alles rennt in währungsgesicherte Indexfonds. Die darin enthaltenen Titel werden aufgebläht. Das ist die kurzfristige Seite.

Und langfristig?

Sind es einfach greifbare, echte Dinge. Die schaut man sich an und sagt: Ich kann genau sehen, warum das wächst. Ich nenne Ihnen ein Beispiel.

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