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Interview mit Aktuar-Verbands-Chef Wilhelm Schneemeier „Garantien müssen für eine kürzere Laufzeit zugesagt werden“

Wilhelm Schneemeier, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV)
Wilhelm Schneemeier, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV)
Die Versicherer würden im Verhältnis zum aktuellen Kapitalmarkt derzeit eine gute Ertragslage aufweisen, sagt DAV-Chef Wilhelm Schneemeier in einem Interview mit der Verbandszeitschrift Aktuar aktuell. Viele Versicherer hätten noch relativ langlaufende und damit höher verzinste Anlagen in ihre Portfolios. „Deshalb gehe ich davon aus, dass sie ihre zugesagten Garantien auch über die vorgesehene Zeitstrecke bedienen können“, so Schneemeier. Aber: „Das Zinstief setzt manche Unternehmen unter Druck, weil sie ihre Garantien aufgrund der Bewertungsvorschriften bereits in den nächsten Jahren in Form der Zinszusatzreserve vorfinanzieren müssen.“

In punkto Garantien müsse es in der Branche Änderungen geben: „Die Garantien müssen nicht zwingend fallen, aber in jedem Fall über eine kürzere Laufzeit zugesagt werden.“ Ganz ohne Garantien würde die Lebensversicherung keine wirklichen Altersvorsorgelösungen mehr bieten, so der DAV-Chef. Es sei Aufgabe der Aktuare hier Lösungen zu finden.

„Wichtig ist die Flexibilität der Produkte, damit Realwertentwicklungen auch im Niedrigzinsumfeld möglich sind. Bei Fondspolicen ist das schon heute möglich – aber mit mehr Risiko für die Kunden“, so Schneemeier. Bei klassischen Lebenspolicen sei eine regulatorische Änderung in Richtung von Abschnittsgarantien nötig. „Für einen Zeitraum von 15 Jahren ist der Kapitalmarkt für laufende Beitragseinnahmen einschätzbar, über derartige Modelle reden wir auch mit der Bafin.“

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