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Interview mit Christoph Bergweiler „Megatrends eignen sich als Türöffner“

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Die passive Produktwelt hat einen Teil des deutschen Markts erobert. Auch J.P. Morgan ist in den ETF-Markt eingestiegen. Wie sehen Sie den Trend?

Bergweiler: Wir sind in den USA bereits im Sommer 2014 mit ETFs an den Markt gegangen und haben in den letzten zwei Jahren auch in Europa ein Team für diese Produkte aufgebaut. Unsere ersten ETFs in Europa haben wir im Herbst 2017 an den Markt gebraucht, die seit einem Jahr auch an der Deutschen Börse gehandelt werden. Inzwischen sind es 19 innovative Strategien und weitere Produktbaustein sind in der Pipeline. Wichtig für unseren Ansatz ist zu verstehen, dass es sich bei ETFs nicht automatisch um passive Anlagen handelt. Wir betrachten ETFs vielmehr als ein effizientes Anlagevehikel, um verschiedene Strategien darin einzubetten, die beispielsweise institutionelle Anleger derzeit vermehrt nachfragen. Unser höchstes Ziel muss stets sein, die strukturelle Nachfrage unserer Kunden detailliert zu verstehen und entsprechend langfristig ausgerichtete Lösungen anzubieten.

Werden Investmentfonds im Retail-Vertrieb irgendwann einmal nicht mehr aufgrund ihrer vergangenen Performance gekauft werden?

Bergweiler: Wir sehen heute bereits, dass die im Markt relevanten Vertriebswege den Fokus sehr stark auf eine nachhaltig ausgerichtete Portfoliokonstruktion legen und emotionale Faktoren wie die genannte Vergangenheits-Performance an Relevanz verloren haben. Ein Ausdruck dieses veränderten Verhaltens ist sicherlich auch der Erfolg von Mischfonds.

Ist das im Wholesale-Vertrieb anders?

Bergweiler: Hier bestimmt strategisch langfristiges Denken ebenso die Anlageentscheidungen. Ein wesentlicher Unterschied ist jedoch, dass zentral gesteuerte Mandate wie Dachfonds, natürlich viel granularer Allokationsblöcke aufnehmen können, um die individuelle Marktmeinung zu reflektieren und aktive Manager-Selektion zusätzlichen Mehrwert liefern kann. Das Ziel, ein aktives Alpha für Investoren zu erwirtschaften, können diese Investment-Profis über eine taktische Allokation erreichen.

                                        Quelle: Morningstar

Ihr Haus ist jüngst wiederholt für seinen Service ausgezeichnet worden. Was muss ein moderner Fondsvertrieb denn heute leisten?

Bergweiler: Wir sehen zwei Kernattribute, nämlich die emotionale Ebene und die fachlichen Themen. Seit Jahren unterstützen wir konsequent im Beratungsprozess und fokussieren uns bewusst auf Partner, die sich als Teil einer Beratungsführerschaft verstehen. Wichtige Elemente unseres fachlich getriebenen Services sind die J.P. Morgan Asset Management Academy, das produktunabhängige Kapitalmarktprogramm „Market Insight“ und unsere deutschsprachigen Kapitalmarkt- und Produktexperten vor Ort. Hinzu kommen maßgeschneiderte Materialien und emotionale Marketing-Kampagnen.

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