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Interview mit dem Aktienchef Welche Aktien bei Mainfirst derzeit hoch im Kurs stehen

Thomas Meier arbeitet seit 2015 als Aktienchef und Fondsmanager beim Frankfurter Fondsanbieter Mainfirst. Zuvor war Meier bei der Sparkassen-Tochter Deka Investments, der Oldenburger Investmentboutique Loys sowie der Fondsgesellschaft Union Investment beschäftigt.
Thomas Meier arbeitet seit 2015 als Aktienchef und Fondsmanager beim Frankfurter Fondsanbieter Mainfirst. Zuvor war Meier bei der Sparkassen-Tochter Deka Investments, der Oldenburger Investmentboutique Loys sowie der Fondsgesellschaft Union Investment beschäftigt.

DAS INVESTMENT: Die Phase des billigen Geldes endet. Bedrohen steigende Zinsen Ihre Dividendenstrategie?

Thomas Meier: Aus unserer Sicht bleiben Dividendenwerte attraktiv, da die strukturelle Niedrigzinsphase trotz der zu erwartenden Zinsschritte der US-Notenbank Fed und der Europäischen Zentralbank noch eine ganze Zeit andauern wird. Und in dieser Phase bieten nur Dividendenaktien tatsächlich Ausschüttungen für Anleger. Interessante Titel sind vor allem abseits der traditionellen Sektoren zu finden, insbesondere bei zyklischen Werten in Europa, die von der guten europäischen Konjunkturlage und der Annäherung im Handelskonflikt zwischen den USA und Europa profitieren. Zudem sollten Anleger nicht vergessen, dass sich ertragsstarke Dividendenwerte meist besonders stabil entwickeln und deshalb eine solide Säule in einem diversifizierten Portfolio bilden.

Quelle: Morningstar

Warum gewichten Sie in Ihrem Mainfirst Global Dividend Stars deutsche Titel mit 32 Prozent fünfmal stärker als im Vergleichsindex MSCI World High Dividend Yield?

Meier: Es wird oft verkannt, wie stark Unternehmen aus Deutschland von der Globalisierung profitieren. Viele Hidden Champions haben ihren Firmensitz hierzulande, sind allerdings weltweit erfolgreich. Die Deutsche Post etwa ist mit DHL Express in Asien Marktführer bei zeitsensiblen Tür-zu-Tür-Zustellungen. Ein anderes Beispiel ist Sixt, dessen Expansion insbesondere auf dem internationalen Geschäft fußt. Schon heute generiert der Autovermieter mehr als die Hälfte der Erlöse außerhalb Deutschlands.

Kann der Vergleichsindex dann überhaupt ein passender Gradmesser für die Strategie sein?

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Meier: Der Index ist Maßstab für die Wertentwicklung, aber kein Bezugspunkt für unsere Anlagestrategie. Denn wir sind Stockpicker und suchen nach den aussichtsreichsten Dividendenperlen.

Welche haben Sie jüngst entdeckt?

Meier: Zu den Top-Performern gehören neben Sixt etwa der Juwelier Tiffany, dessen Schmuck in Asien und Amerika reißenden Absatz findet, und der Medizintechnik-Konzern Siemens Healthineers, der in der wachsenden Gesundheitsbranche bestens positioniert ist.

Wie gehen Sie bei Ihrer Auswahl vor?

Meier: Wir legen den Fokus nicht allein auf die Dividendenrendite. Wichtiger ist es, auf die Nachhaltigkeit der Ausschüttungen zu achten. Dafür analysieren wir unter anderem Geschäftsstrategie, Bilanzstruktur und Cashflow der Unternehmen. Punkte, die für die meisten Indizes nicht relevant sind und für die vielen Investoren selbst die Zeit fehlt. Zudem setzen wir mit unserer sogenannten Barbell-Strategie zugleich auf stabile Kerninvestments wie auch auf wachstumsstarke Small- und Mid-Caps. Außerdem fokussieren wir uns auf familiengeführte Unternehmen, die als Hidden Champions Nischen besetzen und langfristig wachsen können.

Seit dem Vorjahr schneidet der Fonds besser als die Benchmark ab. Haben Sie etwas geändert?

Meier: Nein, wir sind unserem Ansatz seit dem Start des Fonds im Juli 2015 treu geblieben. Seitdem wuchs der Wert um 20,1 Prozent. Im Schnitt erreichen Dividendenfonds laut Morningstar lediglich 14,3 Prozent. Auf Sicht von drei Jahren stehen pro Jahr 8,5 Prozent Rendite zu Buche.

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