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Aktualisiert am 09.02.2019 - 12:37 UhrLesedauer: 2 Minuten

Interview mit dem DJE-Chef Setzen sich 2019 die Bullen oder die Bären durch, Herr Ehrhardt?

Jens Ehrhardt ist Gründer und Vorstand des Fondsanbieters und Vermögensverwalters DJE Kapital aus dem bayerischen Pullach. Ehrhardt selbst ist allerdings ein echtes Nordlicht: Er stammt aus Hamburg.
Jens Ehrhardt ist Gründer und Vorstand des Fondsanbieters und Vermögensverwalters DJE Kapital aus dem bayerischen Pullach. Ehrhardt selbst ist allerdings ein echtes Nordlicht: Er stammt aus Hamburg. | Foto: DJE Kapital

DAS INVESTMENT: Die langjährige Hausse hat 2018 einen deutlichen Dämpfer erhalten. Setzen sich 2019 die Bullen oder die Bären durch?

Jens Ehrhardt: 2019 wird mit großer Wahrscheinlichkeit ähnlich wie 2018 ein Jahr mit hoher Volatilität. Wie 2018 könnte das Jahr saisonmäßig bedingt positiv beginnen. Im vierten Quartal 2018 hat sich sehr viel Pessimismus in Form von Barreserven aufgebaut. Andererseits werden sich 2019 die Weltbörsen erst wieder dann erholen, wenn die Amerikaner eine 180-Grad-Wende bei ihrer monetären Bremspolitik hinlegen: also mit Stopp der Zinserhöhungen und der monatlichen 50-Milliarden-Dollar-Liquiditätsbremse.

Die US-Notenbank Fed war zuletzt allerdings eher auf Zinsanhebungskurs.

Ehrhardt: Eine geldpolitische Wende der Fed ist wiederum nur dann realistisch, wenn die US-Konjunktur Schwächen zeigt und die Inflation nachgibt. Das Konjunkturoptimum für die USA wäre eine Halbierung der Wachstumsraten in Richtung von 2 Prozent – bei anhaltend rückläufiger Inflation. Das würde zu einem sinkenden Dollar und damit zu monetärem Rückenwind für die anderen Weltbörsen führen.

Was würde das konkret für Aktien bedeuten?

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Ehrhardt: Bei schwächerem US-Wachstum kann die Notenbank wieder zinsmäßig und vor allem aus dem Liquiditäts-Blickwinkel heraus Gas geben. Spätestens im zweiten Halbjahr sollte das zu erholten Aktienkursen führen. Dann werden die Gewinne im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wahrscheinlich günstiger aussehen.

Zu welchen Anlagen würden Sie momentan besonders raten?

Ehrhardt: Tatsache bleibt: An fundierten Aktien führt kein Weg vorbei. Angesichts von Mini-Zinsen in Europa und Japan sind Aktien mit häufig mehr als 3 Prozent Dividendenrendite voraussichtlich die wesentlich bessere Alternative. In den vergangenen zehn Jahren haben passive Aktienfonds weltweit zwar volumenmäßig zugenommen – in aktive Fonds ist aber praktisch kein zusätzliches Geld geflossen. In festverzinsliche Papiere wanderten dagegen hohe Milliardenbeträge, so dass die Anleger in Anleihen überinvestiert sein dürften, trotz der schlechten Zinsen.

Wie sehen Sie auf Rohstoffe, ganz speziell auf Gold, im kommenden Jahr?

Ehrhardt: Gold und Goldminen dürften ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis haben. Wenn man bedenkt, dass Krypto-Währungen auf dem Höchststand ein Marktvolumen von über 800 Milliarden US-Dollar hatten, ist es denkbar, dass Gold – seit Jahrtausenden ein stabiles Wertaufbewahrungsmittel – neue Zuflüsse erhält. Der Wert des gesamten deutschen Währungsgoldes liegt bei nur 120 Milliarden Euro – und damit weltweit an zweiter Stelle. Dadurch wird auch deutlich, wie unterbewertet das aktuell so preisgünstige Edelmetall ist.

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