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Interview mit dem Göker-Biografen Christian Schommers „Mehmet Göker ist sich keiner Schuld bewusst“

Christian Schommers (rechts) hat zusammen mit Mehmet Göker dessen Biografie geschrieben, Fotos: Finanzbuchverlag / Christian Schommers
Christian Schommers (rechts) hat zusammen mit Mehmet Göker dessen Biografie geschrieben, Fotos: Finanzbuchverlag / Christian Schommers
Herr Schommers, wie kam es zu der Zusammenarbeit zwischen Ihnen und Mehmet Göker?

Ich bin auf Mehmet Göker zugegangen, nachdem ich die erste Dokumentation über ihn von Filmemacher Klaus Stern gesehen habe. Da ist er mir als Person aufgefallen. Ich fand es faszinierend und polarisierend, wie er da aufgetreten ist.

Vorher hatte ich die Boris-Becker-Biografie geschrieben und wollte mich als nächstes mit einem Wirtschaftsthema auseinandersetzen – aber trotzdem mit einer Person, die Ecken und Kanten hat.

Also habe ich  Kontakt zu ihm aufgenommen, wir haben ein paar Mal telefoniert und uns dann darauf geeinigt, die Biografie zusammen zu schreiben.

Haben Sie ihn in der Türkei besucht?

Ja. Die Umsetzung der Biografie dauerte etwa ein Jahr. In dieser Zeit war ich dreimal je eine Woche bei ihm in der Türkei.

Wie war es da? Führt er einen protzigen Lebensstil?

Nicht mehr so, wie es damals in Kassel der Fall war. Damals sind ja alle MEG-Führungspersonen mit Ferraris und Porsches durch die Gegend gefahren. Er hat in der Nähe der Stadt Ku?adasi eine Residenz von fünf, sechs Häusern, in der Mitte ein Pool. In diesen Häusern bringt er Mitarbeiter und Familienangehörige unter. Das ist für türkische Verhältnisse alles sehr gut. Er arbeitet viel und lässt es sich gut gehen. Als protzig würde ich seinen Lebensstil aber nicht beschreiben. Statt Ferrari fährt es jetzt Mercedes und ab und zu geht er gut Essen.

Was für ein Mensch ist Mehmet Göker?

Er ist eine außergewöhnliche Person, ein großer Motivator. Er ist ein klassischer Vertriebler, mit allem was dazugehört. Ein Mensch, der andere für seine Idee begeistern kann. Was ich dort erlebt habe, war schon faszinierend. Er hat eine ganze Reihe von Leute aus alten Zeiten und neue Anhänger um sich versammelt, die ihn verehren. Ich könnte mir aber nicht vorstellen, unter ihm zu arbeiten.

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