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Spezialisten von Franklin Templeton und Morgen & Morgen „Dann ist die Garantie nicht mehr finanzierbar“

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Dabei sind die Performancechancen der dynamischen Hybridtarife besonders eng mit dem Garantiezins und dem Garantieniveau verbunden. Wer Performancechancen erhalten will, muss sich bei sinkendem Garantiezins auch unabhängig von der Finanzierbarkeit der Garantie mit einer niedrigeren Mindestleistung begnügen.

Die Finanzierbarkeit von Garantien betrifft natürlich auch die Riester-Rente, deren gesetzlich gefordertes 100 Prozent-Garantieniveau in der Zukunft allein aus rein technischen Gründen sinken müsste. Doch das ist eine politische Baustelle.

Doch auf dieser Baustelle ruht derzeit die Arbeit: Die im Koalitionsvertrag der Großen Koalition vereinbarte Riester-Reform geriet während der vergangenen Corona-Monate in den Hintergrund. Wann rechnen Sie hier mit neuer Bewegung?

Stenger: Die Reform der staatlich geförderten Altersvorsorge findet sicherlich noch vor der nächsten Sommerpause 2021 statt. Dabei wird die Riester-Rente aber wohl kaum völlig verändert, sondern das bestehende System lediglich stellenweise verbessert. Das gilt auch für die betriebliche Altersversorgung. Ebenso wichtig erscheint mir ein übergreifendes Online-Portal mit Informationen zu Verträgen aus allen drei Säulen der Altersvorsorge. Die Pläne hierzu begrüßen wir sehr. Spannend bleibt aber noch die Frage, welche konkreten Informationen die Versicherer an das Portal liefern müssen.

Inwiefern gibt es offene Fragen hinsichtlich der Daten für das Portal?

Kaeß: Bisher besteht für die Vermittler ein Problem darin, dass die üblichen Informationen der Versicherer allein nicht ausreichen, um ihre Kunden gut und gesetzeskonform beraten zu können. Denn die aktuell vielfach veröffentlichten Hochrechnungen beruhen auf deterministischen Methoden. Doch ihre unter unzulässig vereinfachten Laborbedingungen berechneten Ergebnisse sind schon für einzelne Produkte nicht aussagekräftig. Ein Vergleich unterschiedlicher Tarifarten auf dieser Grundlage ist schier unmöglich. Daher ist ein Methodenwechsel notwendig.

Was sollten die veränderten Methoden leisten?

Kaeß: Der anzuwendende Algorithmus muss auch Kursschwankungen abbilden, die für den Anleger unter anderem das Risiko des Wertverlustes darstellen. Für unsere stochastischen Hochrechnungen simulieren wir daher 10.000 repräsentative Verläufe an den Aktien- und Anleihemärkten. Sie sind mit den Wahrscheinlichkeiten für ihren Eintritt gewichtet. Statt eines bestimmten Schätzwerts berechnen wir auf dieser Grundlage Bandbreiten für die Ablaufrenditen der Tarife.

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