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Interview mit RTL-Moderatorin Birgit Schrowange über Frauen und Geldanlage: „Lasst Euch nicht die Butter vom Brot nehmen!“

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Warum das?

Schrowange: Armut ist weiblich – so viele alte Frauen sind arm, weil sie früher mal die falschen Entscheidungen getroffen haben. Die jüngeren Frauen vertrauen darauf, dass die Ehe hält. Und was, wenn nicht? Sie bekommen ja nicht einmal mehr Unterhalt, wenn die Kinder älter als drei sind – dann haben nur noch die Kinder Anspruch auf Unterhalt. Dazu kommt, dass Männer, die freiberuflich tätig sein, sich mit dem richtigen Steuerberater schnell arm rechnen können und dann oft selbst für die Kinder nur wenig bezahlen. Frauen werden bezüglich des Geldes oft einfach veräppelt und sie lassen es mit sich machen, weil sie sich auch nicht auskennen …

Sind die Frauen dann nicht selber Schuld?

Schrowange: Zum Teil schon. Selbst gebildete Frauen haben offenbar keine Lust, sich mit ihren Finanzen zu beschäftigen. Ich komme mir manchmal schon vor wie eine Missionarin …

Was bedeutet finanzielle Unabhängigkeit für Sie?

Schrowange: Die ist mir enorm wichtig. Ich bin im Sauerland geboren, in einem kleinen Dorf, da war es eine Schande, wenn eine Frau arbeiten ging. Dann hieß es: ‚Die Arme hat ja einen schlechten Mann abgekriegt, dass die arbeiten muss.’ Die Frauen waren abhängig, mussten für jeden Lippenstift nach Geld fragen. Das fand ich immer ganz schrecklich. Ich habe mir geschworen, dass mir das nie, nie, nie passiert.

Haben Sie deshalb angefangen, sich mit Geld zu beschäftigen?

Schrowange: Das war natürlich eine starke Motivation. Aber ich habe schon bei meinen Eltern mitbekommen, dass man etwas für das Alter zurücklegt. Damals ging das noch über Kapitallebensversicherungen. Die brachten Zinsen und wurden dann steuerfrei ausgezahlt.

Und woher kam dann Ihr Interesse für Aktien?

Schrowange: ….das wurde geweckt, als ich regelmäßig in den USA war und dort mitbekam, wie offen die Amerikaner über Geld sprechen und wie selbstverständlich fast jeder an Unternehmen beteiligt ist. Das fand ich so spannend, dass ich hier zu meiner Bank gegangen bin und ein Depot eröffnet habe. Seitdem investiere ich in Aktien und beschäftige mich damit.