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Interview mit RTL-Moderatorin Birgit Schrowange über Frauen und Geldanlage: „Lasst Euch nicht die Butter vom Brot nehmen!“

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Schrowange: Ich habe seit fast 30 Jahren einen wunderbaren Berater, den ich jederzeit anrufen kann. Ich bin nicht der Typ Frau, der gerne Verantwortung abgibt. Vor allem in den ersten Jahren habe ich ihn mit Fragen gelöchert und er hat mir alles ganz geduldig erklärt. Heute sind wir ein tolles Team, jeder bringt Ideen ein, die wir dann besprechen. Er sagt auch schon mal: Lass da besser die Finger von!

Haben Sie keine Angst vor den Anlagerisiken?

Schrowange: Warum sollte ich? Das größte Risiko ist es meines Erachtens, gar nichts zu tun. Und man muss ja keinen finanziellen Harakiri machen und in hochriskante Anlagen investieren. Solide Unternehmen steigern ihren Wert und schütten zudem Dividenden aus. Und klar gehe ich auch mal Risiken ein, zum Beispiel habe ich die Aktie von Snapchat zum Börsengang gekauft. Die Aktie ist dann tief ins Minus gerutscht und ich habe die Reißleine gezogen. So etwas kommt vor. Solche Risikokäufe mache ich aber nur mit meinem „Spielgeld“. Bei der Altersvorsorge, die langfristig angelegt ist, gehe ich solche Risiken nicht ein, da bin ich konsequent.

Sie moderieren seit 23 Jahren das RTL Magazin Extra. Welche Eigenschaften braucht man, um über einen so langen Zeitraum erfolgreich zu sein?

Schrowange: Ich denke, dass das Durchhaltevermögen eine wichtige Rolle spielt. Es reicht nicht aus, besonders gut zu sein  – man muss vor allem an sich glauben. Gerade das fällt vielen Frauen schwer, weil sie zuhause eingetrichtert bekommen: ‚Nimm dich bloß nicht so wichtig’.

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Sie stammen aus einfachen Verhältnissen und haben nach dem Realschulabschluss zunächst eine Ausbildung zur Anwalts- und Notargehilfin gemacht, bevor Sie sich beim WDR über einfache Jobs hochgearbeitet haben. Wie ist Ihnen der Einstieg gelungen?

Schrowange: Ich war einfach beharrlich, wollte unbedingt zum WDR – egal, in welcher Position. Ich glaube, ich habe die Personalverantwortlichen so sehr genervt, dass sie mir einen Job als Sekretärin im Hörfunk angeboten haben. Ich nahm dann Sprechunterricht und Präsentationstraining – und bekam schließlich die Chance zur Moderation. Ich weiß nicht, ob solch ein Einstieg heute noch möglich wäre.

Welchen Rat mögen Sie HerMoney-Leserinnen geben?

Schrowange: Lasst Euch nicht die Butter vom Brot nehmen und traut Euch mehr zu! Es macht auch Spaß, sich mit dem Thema Finanzen zu beschäftigen – zumal, wenn man sich vorstellt, wie man im Alter leben möchte. Ich muss nicht irre reich sein, aber ich möchte im Alter Freiheiten genießen und nicht jeden Cent zweimal umdrehen müssen. Da liege ich lieber auf Deck eines Kreuzfahrtschiffes und lass mich bedienen!

 

herMoney ist ein unabhängiges Internetportal, das Themen aus den Bereichen Finanzen und Altersvorsorge verständlich aufbereiten möchte. Es richtet sich speziell an Frauen ab 25 Jahren und ist im Mai 2017 ans Netz gegangen. Selbst gestecktes Ziel ist es „Frauen darin zu bestärken, Eigenverantwortung für ihre finanzielle Zukunft zu übernehmen, um finanziell unabhängig zu werden“. Ins Leben gerufen wurde herMoney von Anne Connelly, die langjährige Erfahrung in Vertrieb und Management in der Finanzbranche mitbringt. Connelly ist leitendes Gründungsmitglied des Karrierenetzwerks „Fondsfrauen“.

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