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Aktualisiert am 23.02.2022 - 17:18 Uhrin AktienLesedauer: 4 Minuten

Interview mit VanEck „Einzeltitel-Fans fahren auf lange Sicht mit ETFs besser“

Martijn Rozemuller, Europa-Chef bei VanEck
Martijn Rozemuller, Europa-Chef bei VanEck: „Anleger sollten nicht nur auf eine Asset-Klasse, einen Markt, eine Region oder ein Unternehmen setzen“ | Foto: VanEck

der fonds: Herr Rozemuller, Krypto-Währungen, Robo Advisor und Smart Beta: Sind das nur Modeerscheinungen oder nachhaltige Trends?

Martijn Rozemuller: VanEck hat Trends an den Märkten stets sehr frühzeitig aufgegriffen. In der Geschichte des Hauses, die bis ins Jahr 1955 zurückreicht, war dieses besondere Gespür stets ein wichtiges Thema. Die von Ihnen genannten Entwicklungen haben ganz bestimmt eine spannende Zukunft. Natürlich können aufflackernde Trends nach einiger Zeit auch wieder erlöschen, das kann schmerzlich sein, wenn darauf Produkte laufen. Bei VanEck jagen wir nicht jedem neuen Trend nach, denn wir meiden kurzfristige Modeerscheinungen. Uns ist es wichtig Anlegern frühzeitig Zugang zu jenen neuen Entwicklungen zu ermöglichen, die langfristige Auswirkungen auf Finanzmärkte und Wirtschaft haben. Als Beimischung sind zukunftsorientierte Trendthemen auf langfristige Sicht definitiv wichtige Bausteine für ein Portfolio.

Könnten Sie ein Beispiel nennen, das viele Anleger vielleicht nicht unbedingt auf dem Schirm haben?

Rozemuller: Viele vor allem ältere Anleger machen sich keine Vorstellung von der Bedeutung der Gaming & eSports-Industrie. Das ist ein riesiger Markt mit enormem Potenzial. Es handelt sich hier nicht nur um Teenager, die für sich im Kinderzimmer daddeln, sondern um hunderte Millionen von Erwachsenen weltweit, die begeisterte Gamer sind, gemeinsam in großen Teams spielen und Wettbewerbe austragen. Es ist bereits jetzt ein Milliardenmarkt mit starkem Gewinnwachstum, vor allem in den Märkten Südkorea, China und Japan.

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Wie können Anleger von diesen Trends partizipieren?

Rozemuller: Einfach indem sie ihr Interesse für die Märkte entdecken, von denen sie zuvor vielleicht noch gar nichts wussten. Mit ETFs bietet sich ein einfacher, sehr kostengünstiger und damit lukrativer Weg. Natürlich treibt fast alle Anleger die Angst um, Geld zu verlieren. Insbesondere dann, wenn sie sich am Aktienmarkt beteiligen. Dabei ist es gerade in der heutigen Zeit der niedrigen Zinsen und einer möglicherweise steigenden Inflation wichtig Investitionschancen zu nutzen – ohne die Risiken außer acht zu lassen. Wir bei VanEck versuchen, Sparern und Anlegern die Augen zu öffnen: Sie sollten nicht nur auf eine Asset-Klasse, einen Markt, eine Region oder ein Unternehmen setzen. Anleger sollten einen breiten Ansatz wählen, auf Dauer zahlt sich das aus. Wer langfristig sein Vermögen erhalten und vermehren möchte, sollte niemals alles auf eine Karte setzen oder mit zu hohem Hebel handeln.

Wann sinkt das Risiko? Wie lange sollten Anleger dabei sein?

Rozemuller: In der Vergangenheit war es statistisch gesehen sehr unwahrscheinlich, Verluste zu erleiden, wenn Anleger mindestens zehn bis 15 Jahre am Markt geblieben sind. Wer also erfolgreich investieren möchte, sollte einen langen Anlagehorizont haben und eine Zeit lang auf das investierte Geld verzichten können. Für Anleger, die einen kurzfristigen Zeithorizont von beispielsweise zwei Jahren haben, ist der Aktienmarkt weniger geeignet. Um das Risiko zu verringern, sollten Anleger außerdem stets breit diversifizieren und ebenso auch auf die Gebühren achten. Alles fängt mit der Aufklärung der Anleger an, denn das Wissen über Geldanlagen spielt eine entscheidende Rolle.

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