LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 3 Minuten

Interview-Serie Flossbach von Storch, Teil 2 „Als nächstes könnte eine Flucht in Realwerte beginnen“

Rechnet mit einer baldigen Flucht in Realwerte: Philipp Vorndran, Chefstratege bei Flossbach von Storch
Rechnet mit einer baldigen Flucht in Realwerte: Philipp Vorndran, Chefstratege bei Flossbach von Storch

DAS INVESTMENT.com: Im November 2011 sagten Sie eine Inflationswelle voraus? Was denken Sie jetzt: Steht uns diese noch bevor?

Philipp Vorndran: Damals fehlte uns schlicht die Vorstellungskraft, dass die Notenbanken den Staatsanleihenmarkt in eine Planwirtschaft überführen würden – und negative Realrenditen auch bei minimaler Inflation möglich wären. Milton Friedman hat einmal gesagt, dass eine allzu laxe Geldpolitik zwangsläufig höhere Inflationsraten nach sich zöge  – dem stimme ich zu. Im aktuellen Zinsumfeld reichen übrigens schon sehr niedrige Teuerungsraten aus, um den Staaten zu helfen, ihre Schuldenquoten zu reduzieren und die Sparer langfristig zu enteignen. 

Außerdem sagten Sie 2011 als Folge der Inflation eine Währungsreform voraus. Sehen Sie das immer noch so?

Vorndran: Papiergeldwährungen sind nicht für die Ewigkeit gemacht;  ein Blick in die Geschichtsbücher reicht aus, um das zu erkennen. Wir befinden uns in einem Umfeld, in dem das Vertrauen in wichtige Institutionen – die Politik etwa, die Medien oder Notenbanken – zu bröckeln begonnen hat. Als nächstes könnte das Vertrauen in die Papierwährungen schwinden und damit eine Flucht in Realwerte beginnen. Wobei sich auch hier die Frage nach dem Zeithorizont stellt.

Wie würden Sie die derzeitige Situation auf dem Aktien- und dem Rentenmarkt beschreiben?

Vorndran: Teile des Anleihemarkts, insbesondere erstklassige Staatsanleihen, sind aberwitzig teuer. Der Aktienmarkt ist, historisch betrachtet, noch immer moderat bewertet. 

Tipps der Redaktion