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in Riester-RenteLesedauer: 4 Minuten

Interview-Serie Klare-Kante Garantien in der Riester-Rente

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DAS INVESTMENT: Stellen Sie sich vor, sie hätten völlig freie Hand bei der Gestaltung einer staatlich geförderten Altersvorsorge für Arbeitnehmer, die für breite Bevölkerungsschichten attraktiv und erschwinglich sein sollte. Wie könnte ein solches Produkt aussehen?

Joachim Kaeß: Es gibt nur ein Kriterium: Die Riester-Garantie muss sinken! So bleibt sie finanzierbar und es entstehen Freiräume für die Investition in chancenreiche Anlagen. Eine kapitalgedeckte Altersvorsorge benötigt einen Markt mit verschiedenen Produktkonzepten für unterschiedliche Chance-Risiko-Neigungen. Flexibilität während der langen Ansparphase ermöglicht Anpassungen an Marktlagen und einen veränderten Bedarf. Es läuft auf ein Mindestgarantieniveau von 80 Prozent hinaus. Noch mehr Performance, Flexibilität und Zukunftssicherheit selbst ohne Garantiezins bietet eine Untergrenze von 70 Prozent.

Axel Kleinlein: Es braucht kein besonderes Produkt, sondern man sollte verschiedenste Sparformen fördern. Wir schlagen die Basisdepot-Vorsorge vor. Hier kann jeder individuell das für sich passende Sparprodukt auswählen ohne vom Staat gegängelt zu werden. Ganz wichtig: Im Alter soll man frei darüber entscheiden können, was mit dem Geld passiert, also Auszahlung oder Verrentung. Wer im Berufsleben brav gespart hat, der sollte im Alter frei über seine Altersvorsorge entscheiden können und nicht vom Staat finanziell entmündigt werden. Das genau passiert aber bei Riester derzeit durch den Verrentungszwang.

Marco Mahling: Ich finde die Riester-Rente gar nicht so schlecht und den perfekten Durchführungsweg, nach dem jeder sucht, gibt es sowieso nicht. Meiner Meinung nach müsste die Riester-Rente lediglich reformiert werden. Die Kapitalgarantie wird abgeschafft und der Höchstbeitrag wird erhöht, weil dieser seit 2008 nicht mehr angepasst wurde. Zusätzlich sollte man das Beantragen zur Zulagen, also die Korrespondenz zwischen Versicherer, Zulagenstelle und Kunde, vereinfachen, weil das häufig zu einem hohen administrativen Aufwand führt und am Ende wieder zu höheren Kosten beim Kunden. Fürs Erste würde das sicherlich schon ausreichen. Und wenn wir schon dabei sind, etwas mehr Transparenz wäre beim einen oder anderen Versicherer auch ganz gut.