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Interview-Serie Sachwerte-Investments, Teil 2 „Ob ein Berater oder ein Computer diese Fragen stellt, ist letztlich egal“

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Welche Erwartungen haben Sie an die Digitalisierung des Vertriebs?

Böcher:
Wir beschäftigen uns zurzeit sehr aktiv mit dem Thema Digitalisierung. Ich leite selbst bei uns im Hause ein Projekt zur Digitalisierung von Prozessen. Die Entwicklungen sind hier immens und auch die Auswirkungen auf unsere Branche. Vieles ändert sich und man muss nicht nur mitgehen, sondern selbst einen Schritt voraus sein, sonst wird man irgendwann abgehängt. Die Branche muss diesen Prozess mitgestalten und nicht allein den Fintechs überlassen – das haben schon andere Branchen verpasst.

Ist die digitale Informationsplattform des Sachwerteverbands bsi, auf der efonds auch eine digitale Zeichnung ermöglicht, der richtige Weg?

Böcher:
Das ist zumindest ein Anfang. Ob es tatsächlich die beste Lösung ist, wissen wir nicht. Unabhängig von bestehenden Plattformen können wir uns zum Beispiel vorstellen, dass die Qualifizierung des Kunden im Hinblick auf seine persönliche Risikoneigung noch besser überprüft wird. Nehmen wir das Wertpapierhandelsgesetz, das im Zusammenhang mit Wertpapierkäufen bestimmte Fragen vorschreibt. Diese muss der Kunde wahrheitsgemäß beantworten. Ob ein Berater diese Fragen stellt oder ein Computer oder eine App, ist dabei letztendlich nicht relevant. Dieser Prozess kann jedoch verfeinert werden. Menschen haben bestimmte Verhaltensmuster, die sie nicht ablegen können. Es gibt Methoden, diese auf spezielle Art zu erfragen. So lässt sich zum Beispiel die tatsächliche Risikobereitschaft viel besser erkennen. Vielleicht würde so mancher Anleger, der sich zwar aufgrund seiner Erfahrungen als Investor eignen würde, doch durchs Raster fallen, da er sich mit Verlusten sehr schwer tut.

Werden geschlossene Fonds künftig bei Direktbanken neben Investmentfonds, Aktien und Zertifikaten stehen?

Böcher:
Ja, davon gehen wir aus. Wir arbeiten regulatorisch auf Augenhöhe mit diesen Produkten. Jetzt müssen wir die Voraussetzungen schaffen und es Anlegern ermöglichen, den geschlossenen Fonds dort zu zeichnen wo sie auch ihre anderen Geschäfte für die Vermögensanlage tätigen.

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