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Interview Service-KVG Fondsauflage: „Mifid II ist nicht der Treiber“

Lesedauer: 7 Minuten
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Welche besonderen Anforderungen stellt das Risikomanagement?

Das hängt generell von der Komplexität der Fondsidee und der Anlagestrategie ab. Wir haben verschiedene Hauptrisiken definiert, die wir jeden Tag für jeden einzelnen Fonds überprüfen. Wir unterstützen den Portfoliomanager etwa beim Pretrade-Check. Er muss stets überlegen, ob er ein Wertpapier im Rahmen der jeweiligen Anlagebedingungen auch kaufen darf. Allein für den OGAW gibt es mehr als einhundert Anlagegrenzen, die jeden Tag erfüllt und eingehalten werden müssen. Dazu stellen wir auch sogenannte Pretrade-Prüfungs-Tools zur Verfügung. Für komplexere Strukturen, bei denen steuerliche und rechtliche sowie Compliance-Fragen berührt sind, prüfen wir die Erwerbbarkeit in einem aufwendigen Prozess, bei dem bis zu sieben Abteilungen im Haus involviert sind.

Weitere Herausforderungen sind die aufgrund der BaFin-Vorgaben notwendigen Liquiditätsrisikomessungen und das zugehörige Reporting. Es gibt tägliche, monatliche, quartalsweise und jährliche Reports, die intern, an Gremien und an die Asset Manager berichtet werden. In diesem Punkt haben wir mit unserem im April gestarteten neuen HANSAINVEST Informationsportal unseren Service nochmals entscheidend verbessert. Das Reporting-Tool ist auf Basis einer Kunden-Bedarfsanalyse entwickelt worden, und wir werden es künftig noch weiter ausbauen.

Welche Rolle spielt der Standort bei der Neuauflage eines Fonds?

Luxemburg hat allgemein den Ruf, als Standort für die Fondsauflage flexibel, schnell und günstig zu sein. Das muss man mittlerweile allerdings hinterfragen, zumindest was den klassischen Bereich der Fondsanlage betrifft. Sie erhalten heute einen ganz normalen OGAW in Deutschland schneller und günstiger aufgelegt als in Luxemburg. Bei alternativen und komplexeren Fondsstrukturen und dort, wo mehr Flexibilität benötigt wird, ist Luxemburg aber die bessere Wahl. Klassische Wertpapierfonds sollten nach unserem Verständnis in Deutschland aufgelegt werden. Ausnahmen gelten, wenn beispielsweise der Vertrieb in Asien geplant ist. Dann hat eine LU als ISIN sicherlich einen Standort-Vorteil, weil der Luxemburger Fonds einfach weltweit bekannt ist.

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