

Haben Sie eine Idee, was Investoren außerdem daran hindert, auf Kryptowerte setzen?
Lansing: Das Hauptproblem ist, dass viele noch abwarten. Vor allem institutionelle Anleger, die erst sehen möchten, ob sich diese Anlageklasse etabliert. Andere Gründe sind, wie bereits angesprochen, die hohe Volatilität und die Fragen rund um die Regulierung. Während manche Investoren extrem von Krypto überzeugt sind, stehen die meisten den digitalen Währungen noch skeptisch gegenüber und fragen sich, ob diese Anlageklasse überhaupt überlebt.
Was würde helfen, die Adaption voranzutreiben?
Lansing: Erklären und Erziehen. Als ETP-Emittent ist es unser Job, die Leute davon zu überzeugen, dass es sich lohnt ein Teil ihres Portfolios in Kryptos zu investieren.
Und wie gut funktioniert Ihre Überzeugungsarbeit?
Lansing: Es schwankt: Vor zwölf Monaten, waren Investoren noch ganz wild darauf, Kontakt, mit uns aufzunehmen und mehr über Kryptos zu erfahren. Nach der FTX-Pleite kühlte sich dieses Interesse jedoch ab. Durch die darauffolgenden Bankenturbulenzen entfachte die Wissbegier erneut. Was aber nicht heißt, dass jetzt alle wie verrückt investieren. Nein, die Leute wollen einfach wissen, wie es läuft und welche Chancen der Markt bietet. Und ich glaube diese Hin und Her wird noch eine Weile andauern, aber irgendwann wird sich die Nachfrage verfestigen.
Welche Gründe sprechen denn langfristig für Krypto-Investitionen?
Lansing: Das für den kompletten Krypto-Markt zu sagen, ist schwierig. Aber speziell auf Bitcoin bezogen, lässt sich festhalten, dass die Währung eine Alternative zu herkömmlichen Zahlungsmitteln bietet. Außerdem spielen Kryptos auf globaler Ebene nochmal eine ganz andere Rolle: In Deutschland haben wir eine stabile Währung, aber das ist nicht überall so. Und dort, wo das nicht so ist, kann Bitcoin eine Option sein.

1.200% Rendite in 20 Jahren?
Zum Abschluss: Wie viel Prozent ihres Portfolios sollten Anleger in Kryptos investieren?
Lansing: Das ist vom Risikotyp abhängig. Es gibt Leute, die halten sich 2 bis 5 Prozent im Portfolio vor, um in Hebelprodukte zu investieren – wozu Kryptos gehören können. Die Chance: Durch die hohe Volatilität können Anleger höhere Gewinne erwirtschaften, aber müssen selbstverständlich auch größere Verluste hinnehmen. Am Ende braucht es einen Risikopuffer, um das auszuhalten.
Über den Interviewten:
Townsend Lansing ist seit 2019 Produktleiter (Head of Product) bei Coinshares. Zu seinen Aufgaben gehört die Entwicklung und Lancierung von digitalen Vermögenswerten. Townsend ist Jurist und kann als gebürtiger Amerikaner sowohl die regulatorischen Entwicklungen in den USA sowie in Europa bewerten.