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Interview zum Leitindex „Das stärkste Unternehmen seiner Art“

Von in InterviewsLesedauer: 3 Minuten
Kurt Cruickshank, Manager des Aberdeen Standard German Equity: „Weniger Chancen sehen wir bei einigen der größten Segmente des Dax, zum Beispiel Telekommunikation, Automobile und Banken.“
Kurt Cruickshank, Manager des Aberdeen Standard German Equity: „Weniger Chancen sehen wir bei einigen der größten Segmente des Dax, zum Beispiel Telekommunikation, Automobile und Banken.“ | Foto: Aberdeen Standard

Das muss man Kurt Cruickshank erst einmal nachmachen. Während der deutsche Leitindex Dax über drei Jahre mit einem Prozent im Plus liegt, bringt es der von Cruickshank gemanagte Aberdeen Standard German Equity (ISIN: LU1274533659) auf satte plus 25,3 Prozent (Stand: 5. Juni 2020). Trotzdem ist der Fonds nur unfassbare 5 Millionen Euro klein.

In unserer Titelgeschichte, die demnächst in Heft 07/2020 erscheint, geht es um die Frage, ob der Dax ein Qualitätsproblem hat. Anlass sind die Dauer-Turbulenzen um Wirecard, der Bayer-Monsanto-Deal und die Finanzruinen, die früher mal Banken waren. In diesem Zusammenhang befragten wir auch Cruickshank, wie er den Dax sieht und was er für seine tägliche Arbeit bedeutet.

Bildet der Dax den deutschen Aktienmarkt angemessen ab?

Kurt Cruickshank: Die Antwort ist in zunehmendem Maße: nein. Die Attraktivität des deutschen Marktes resultiert daraus, dass einige der besten Unternehmen B2B-Unternehmen mit mittlerer Marktkapitalisierung sind, die oft Marktführer in einem bestimmten Nischensegment sind. Dabei handelt es sich um klassische Mittelstandsunternehmen und wir sind bei einigen von ihnen investiert – von Autozulieferern über Schmierstoffhersteller bis hin zum weltweit führenden Anbieter von Profigeräten für Großküchen. Weniger Chancen sehen wir hingegen bei einigen der größten Segmente des Dax, zum Beispiel Telekommunikation, Automobile und Banken, wo die Anlageerträge gering ausfallen und sich nur schwer Wachstum erzielen lässt.

Welche Komponenten könnten im Dax fehlen?

Cruickshank: Wir finden die Tatsache interessant, dass sich in Europa immer mehr äußerst starke Plattform-Unternehmen entwickeln, nachdem der europäische Technologiesektor im Hinblick auf seine Größe über Jahre hinweg hinter jenen anderer Regionen zurückgeblieben ist. Beispielsweise sind wir bei Scout24 engagiert, das wir aus globaler Sicht als möglicherweise stärkstes Unternehmen seiner Art einschätzen, auch im Vergleich zu einigen seiner bekannteren US-Konkurrenten. In vielerlei Hinsicht ist der deutsche – und was das betrifft, auch der breitere europäische – Referenzindex das genaue Gegenteil des US-Marktes, wo sich eine Handvoll sehr starker Unternehmen findet, die die Benchmark beherrschen und sich durch eine anhaltend starke Kursentwicklung auszeichnen. In Deutschland muss man hingegen oftmals weit über den Referenzindex hinausblicken, um die besten Unternehmen zu finden.

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