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Interview zur Euro-Schuldenkrise: „Der spanische Finanzsektor ist attraktiv“

Oliver Kroll, Ampega Gerling
Oliver Kroll, Ampega Gerling
DAS INVESTMENT.com: Japan und Libyen beherrschen die Medien, doch die Schuldenkrise im Euroland ist noch nicht vorbei. Nachdem sich Portugal lange gewährt hat, hat es jetzt doch Interesse am Rettungsschirm gezeigt.

Oliver Kroll: Portugal wird  die Situation aufgrund des hohen Liquiditätsbedarfs, vor allem im ersten Halbjahr 2011, kaum alleine lösen können. Wir gehen davon aus, dass Portugal unter den Rettungsschirm schlüpfen wird –  noch im ersten Halbjahr 2011, spätestens jedoch im nächsten Jahr.

DAS INVESTMENT.com: Erst Griechenland, dann Irland, jetzt wahrscheinlich Portugal. Wer flüchtet sich als nächstes unter den Rettungsschirm?

Kroll: Griechenland stellt einen Sonderfall dar. Die dortige Hilfe wurde mit einem separaten Hilfspaket geregelt. Das wurde jetzt noch einmal geändert. So sollen die Zinsen für diese Hilfsgelder um 100 Basispunkte gesenkt und die Laufzeiten auf 7,5 Jahre verlängert werden. Neben Portugal sehen wir zurzeit keinen weiteren Kandidaten für den Rettungsschirm. Italien wird die Erholung aus eigener Kraft schaffen, und auch in Spanien ist eine eigenständige Erholung wahrscheinlich.

DAS INVESTMENT.com: Rettet der Rettungsschirm auf jeden Fall, oder könnte ein Euroland dennoch Pleite gehen?

Kroll: Das ist generell nicht auszuschließen. Im Fall von Griechenland existiert durchaus das realistische Szenario, dass man auf einen freiwilligen Verzicht der Gläubiger und einer damit verbundenen Umschuldung gemeinsam hinarbeitet. Eine Umschuldung scheint aufgrund des sehr hohen Schuldenbergs im Fall Griechenlands unausweichlich.
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