


Die Nervosität am Markt wächst. Während der S&P 500 weiter von Rekord zu Rekord eilt, mehren sich die Stimmen, die vor einer Überhitzung der US-Wirtschaft warnen. Genau in diesem Umfeld lanciert Invesco einen ETF, der eine alte Börsenweisheit neu interpretiert: Qualität zahlt sich aus – besonders wenn die Zeiten rauer werden.
Der neue Invesco S&P 500 Quality Ucits ETF (Isin: IE000E6TPCH9) ist der erste seiner Art in Europa. Das Besondere: Er bildet nicht den gesamten S&P 500 ab, sondern konzentriert sich auf die 100 Unternehmen mit den höchsten Qualitätsnoten. Diese werden anhand von drei fundamentalen Kennzahlen ermittelt:
- Eigenkapitalrendite
- Rückstellungsquote und
- Verschuldungsgrad.
„Beim Factor Investing werden nachweisliche Treiber der langfristigen Aktienrenditen isoliert, wobei die Eigenschaften einiger Faktoren in bestimmten Phasen des Konjunkturzyklus vorteilhafter sind als in anderen“, erklärt Matt Tagliani, Leiter Produkt- und Sales-Strategie bei Invesco. Der Qualitätsfaktor habe sich historisch als besonders widerstandsfähig in konjunkturellen Abschwüngen und Phasen erhöhter Inflation erwiesen.
Defensive Diversifizierung statt Tech-Dominanz
Ein Blick auf die Zusammensetzung zeigt, warum der ETF als defensivere Alternative zum klassischen S&P 500 gilt. Während die großen Technologie-Indizes von wenigen Mega-Caps dominiert werden, verteilt sich das Gewicht beim Quality-Index breiter: Informationstechnologie führt zwar mit 23,2 Prozent, gefolgt von Industrie (18,1 Prozent) und Finanzdienstleistungen (16,0 Prozent). Doch auch Basiskonsumgüter, Kommunikationsdienste und Gesundheitswerte sind stark vertreten.
Diese Unternehmen zeichnen sich durch solide Bilanzen und stabile Cashflows aus – Eigenschaften, die in unsicheren Zeiten geschätzt werden. „Diese Unternehmen verfügen in der Regel über die nötige Finanzkraft und Ertragsstabilität, um die Höhen und Tiefen des Konjunkturzyklus gut zu überstehen“, betont Chris Mellor, Leiter EMEA ETF Equity Product Management bei Invesco.
Bewährtes Konzept von der Wall Street
Die Strategie ist nicht neu: In den USA läuft ein identischer ETF bereits seit 2005 und hat sein verwaltetes Vermögen auf 13,6 Milliarden US-Dollar gesteigert.
Der Invesco S&P 500 Quality Ucits ETF hat eine Gebühr von jährlich 0,20 Prozent. Die physische Replikation – der Fonds kauft alle 100 Aktien in ihrer jeweiligen Gewichtung – sorgt für eine präzise Indexnachbildung ohne Kontrahentenrisiko.
Timing in unsicheren Zeiten
Der Zeitpunkt der Markteinführung ist kein Zufall. Angesichts rekordhoher Bewertungen am US-Aktienmarkt und wachsender Inflationssorgen suchen Anleger zunehmend nach Alternativen zu den Growth-Titeln.
Ob der defensive Ansatz in den kommenden Jahren aufgeht, wird sich zeigen. Fest steht: Invesco erweitert mit dem neuen ETF sein bereits umfangreiches S&P-500-Angebot und bietet Anlegern eine weitere Möglichkeit, am US-Markt zu partizipieren – nur eben mit einem Sicherheitsnetz aus Qualitätskriterien.