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in Asien ex-JapanLesedauer: 3 Minuten

Investec-Portfoliomanagerin Wenchang Ma „Chinas politische Entscheidungen tragen langsam Früchte“

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Einige Sektoren könnten kurzfristig unter Druck geraten
Das politische Umfeld hat in der Vergangenheit den Markt beeinflusst. Insbesondere das letzte Jahr war turbulent. Bislang gab es neun Gesprächsrunden im Handelsstreit zwischen den USA und China. Aktuellen Berichten zufolge wurden bei einigen der schwierigsten Fragen Fortschritte erzielt, sodass es in den nächsten ein bis zwei Monaten zu einer Einigung kommen könnte. Kurzfristige Auswirkungen sind schwer einzuschätzen, denn beide Seiten müssen Kompromisse eingehen. Einige Sektoren der chinesischen Wirtschaften könnten kurzfristig unter Druck geraten. Aber es könnte auch eine Chance sein, Reformen in Bereichen voranzutreiben, in denen dies bislang sehr schwierig war.

Am Ende ist der Handel in China nur ein Teil des Ganzen. Die wichtigste Frage ist nach wie vor, wie der chinesischen Regierung der Übergang von einer export- und industriegetriebenen Wirtschaft zu einer konsumgetriebenen gelingt. Hier stehen noch immer die Umsetzungen von Reformen und die Förderungen von Investitionen im Mittelpunkt.

Politische Entscheidungen tragen allmählich Früchte
Die politischen Entscheidungen der Vergangenheit tragen allmählich Früchte. Zu ihnen gehören die Ankündigungen der Regierung, die Fiskalpolitik aktiver zu steuern und zugleich eine umsichtige Geldpolitik zu betreiben. Diese politischen Entwicklungen haben den Markt ein Stück weit entspannt. Zuvor war mit Nachdruck zusätzliche Liquidität in die Märkte gepumpt worden. Jetzt stehen umfassende Wachstumsprogramme im Vordergrund, unter anderem staatliche Infrastrukturinvestitionen, eine niedrigere Verbrauchssteuer und die Senkung der Sozialversicherungsbeiträge für Unternehmen.

In der Geldpolitik sollen hohe Liquiditätsspritzen vermieden werden. Stattdessen will man den Transmissionsmechanismus der Geldpolitik verbessern, indem man frühere Hindernisse beseitigt. Der Markt hat sehr positiv auf die Pläne reagiert und auch einige Konjunkturdaten haben sich verbessert.

Da China mögliche Probleme umsichtig und zielgerichtet angehen will und der Markt nun auf einer stabileren Basis steht, konzentriert man sich jetzt wieder auf die langfristigen Chancen, die diese entstehende Wirtschafts-Supermacht Aktieninvestoren bieten könnte.

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