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Aktualisiert am 28.01.2020 - 16:26 Uhrin MegatrendsLesedauer: 4 Minuten
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Investieren im Jahr 2020 Warum der breite Aktienmarkt jetzt abgesichert sein dürfte

Vorsicht ist das Gebot der Stunde: Der Weg zu robusten Investmentrenditen 2020 ist steinig. Das globale Wirtschaftswachstum lässt zu wünschen übrig und die Bewertungen der meisten großen Anlageklassen erscheinen überzogen. Hinzu kommen die Risiken im Zusammenhang mit Handelskriegen und den Präsidentschaftswahlen in den USA. Absehbar ist: Anleger müssen sich auf eine erhebliche Divergenz bei den Renditen der einzelnen Anlageklassen einstellen. Nach unserer Einschätzung werden globale Aktien nur einstellige Renditen bringen. Für Industrieländeranleihen sind die Aussichten hingegen düster.

Zugleich dürfte 2020 das Ende des Höhenflugs des US-Dollars markieren – und damit der Führungsrolle von US-Aktien. Im Gegensatz dazu weisen Substanzwerte, europäische Aktien und Schwellenländeranleihen Outperformance-Potenzial auf.

Russland, Indien und Brasilien mit deutlichem Wachstumspotenzial

Unsere Konjunkturzyklusindikatoren unterstützen diese Sicht. Global deuten sie darauf hin, dass sich das Wachstum im Jahr 2020 leicht abkühlen wird – auf rund 2,7 Prozent annualisiert und somit 20 Basispunkte unter dem Potenzial. Die Aussichten sind allerdings regional unterschiedlich (siehe Grafik).

Grafik: Schwellenländer an der Spitze. Erwartete Veränderung des Wirtschaftswachstums, 2020 gegenüber 2019, Prozentpunkte

Dunkle Farbe Schwellenländer, helle Farbe Industrieländer. Daten vom 29.10.2019. Quelle: Pictet Asset Management, CEIC, Refinitiv.

In den meisten Industrieländern, insbesondere in den USA, wird das Wachstum nachlassen. Unseren Prognosen zufolge wird sich das US-Wachstum 2020 auf 1,5 Prozent abkühlen – das schwächste der vergangenen zehn Jahre. Eine ganz kleine technische Rezession in der ersten Jahreshälfte ist nicht auszuschließen. In Schwellenländern wie Indien, Brasilien und Russland hingegen dürfte sich das Wachstum beschleunigen.

Wir gehen somit davon aus, dass der Abstand in den Zuwachsraten zwischen Industrie- und Schwellenländern bei 340 Basispunkten liegen wird – ein Siebenjahreshoch. Die Abkühlung in den USA macht auch den Vorsprung der nordamerikanischen Wirtschaft vor Europa zunichte, was europäischen Aktien und dem Euro zugutekommt.

Die Inflation dürfte gedämpft bleiben, sodass die großen Zentralbanken weiterhin geldpolitische Impulse geben werden, wenn auch nicht so aggressiv wie in den vergangenen Jahren. Wir gehen davon aus, dass die Notenbanken in den USA, Europa, Japan und China ihre Liquiditätsbereitstellung im nächsten Jahr um insgesamt 1 Billion US-Dollar erhöhen werden. Das hört sich viel an, liegt aber 20 Prozent unter den durchschnittlichen Liquiditätsspritzen der vergangenen elf Jahre.