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Investieren in Asien Der unterschätzte Kontinent

Ayesha Akbar, Fondsmanagerin bei Fidelity

Ayesha Akbar ist fest überzeugt: „Kein internationaler Investor kann Asien ignorieren.“ Allein aufgrund der schieren Größe und des hohen Wachstumspotenzials sind asiatische Wertpapiere nach Ansicht der Fidelity-Fondsmanagerin aus globalen Anlegerportfolios nicht wegzudenken: „Asien ist voller Chancen. Die Region verfügt weltweit über die meisten Konsumenten und erbringt bereits ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung.“ Nach Prognosen der Beratungsgesellschaft PwC* werden die Schwellenländer Asiens 2050 die Weltwirtschaft dominieren, gemessen am Bruttoinlandsprodukt zu Kaufkraftparitäten. In gut 30 Jahren wird der Kontinent mit China, Indien und Indonesien drei der vier größten Volkwirtschaften der Welt stellen. Schon heute fällt ein großer Teil des globalen Wirtschaftswachstums auf Asien. Sechs der zehn bevölkerungsreichsten Länder sind auf dem Kontinent zu finden, in diesen leben rund 60 Prozent der Weltbevölkerung. Die Mittelschicht wächst unaufhörlich, und 2017 gab es in Asien erstmals mehr Dollar-Milliardäre als in den USA.

Diese starke Entwicklung geht auch an den Finanzmärkten nicht spurlos vorbei. Allerdings erhalten asiatische Wertpapiere nicht die Aufmerksamkeit, die sie eigentlich verdienen. In vielen globalen Portfolios ist die Region unterrepräsentiert. Dies zeigt sich schon in den Indizes. „Im MSCI All Countries World Index, der auch Schwellenländer umfasst, beträgt der Anteil Asiens bloß 21 Prozent“, sagt Akbar. Im Anleihebereich sieht es ähnlich aus. Im Bloomberg Barclays Global Aggregate Bond Index liegt der Anteil Asiens ebenfalls bei 21 Prozent, ohne Japan sind es sogar nur 3,5 Prozent.

Obacht bei Indexinvestments

Akbar erwartet daher eine Aufholbewegung, dabei dürfen die Risiken und die derzeit zum Teil schon recht hohen Bewertungsniveaus in Asien allerdings nicht ignoriert werden. Wer über Indizes investieren will, sollte zudem genau hinschauen, was dieser abbildet. „Die wichtigsten Benchmark-Indizes für Asien weisen sehr unterschiedliche Länderstrukturen auf, obwohl sich ihre Bezeichnungen nur geringfügig unterscheiden“, sagt Akbar. Für die Performance kann es zum Beispiel ausschlaggebend sein, wenn Australien oder Japan – zum Teil mit einem recht hohen Gewicht – im Index berücksichtigt werden. „Zudem enthalten gängige Länderindizes typischerweise nur mittlere und große Unternehmen, die meist weit stärker von der Entwicklung der Weltmärkte abhängig sind als kleinere Unternehmen“, erläutert die Fondsmanagerin. Deshalb können mit Standardindizes die Korrelationen im Portfolio steigen. Und man müsse eventuell auf ein lokal geprägtes Profil verzichten, das man in einem globalen Portfolio von einer Anlage in Asien erwartet.

Von Industrie zu IT

Asien hat in den vergangenen 20 Jahren nicht nur eine beeindruckende Wachstumsstory geliefert, auch die strukturellen Gegebenheiten haben sich massiv verändert. „Entsprechend hat sich das Anlageumfeld gewandelt, was internationalen Anlegern aber möglicherweise nur mit Verzögerung bewusst wird“, so Akbar. Noch vor 20 Jahren spielten chinesische und koreanische Aktien mit einem Anteil von 1 und 4 Prozent kaum eine Rolle im MSCI AC Asia ex Japan Index. Jetzt entfällt auf sie mehr als die Hälfte des Index (36 und 17 Prozent). Auch bei den Sektoren gab es im Index Verschiebungen. Vor allem Industrietitel haben an Einfluss eingebüßt. Stattdessen hat sich der IT-Sektor an die Spitze geschoben und ist mit 32 Prozent noch stärker gewichtet als im MSCI USA. „Aus Anlegersicht stellt der Technologiebereich eine ausgezeichnete Möglichkeit dar, um vom Wachstum der Konsumausgaben zu profitieren“, sagt Akbar und ergänzt: „Außerdem eignet er sich aufgrund gut vorhersagbarer Erträge und solider Wachstumsaussichten als vergleichsweise defensive Anlage zu einer Zeit, in der die globalen Finanzmärkte zyklische Höchststände erreicht zu haben scheinen.“

Aussichtsreiche Palette unterschiedlicher Märkte

Asien ist keine homogene Region. Die einzelnen Länder sind auf sehr unterschiedlichen Stufen der wirtschaftlichen Entwicklung. Viele haben aus der Asien-Krise 1997 gelernt und durch eine vorsichtigere Verschuldungspolitik den Risikofaktor US-Dollar gemindert. „Die Region ist heute fundamental weit weniger abhängig vom Dollar als 1997 oder vor zwei Jahren, als die Wachstumsperspektiven Chinas allgemein Sorge bereiteten“, erläutert Akbar. Die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft hingegen hat ihrer Ansicht nach wesentlich an Bedeutung gewonnen, da der innerasiatische Handel stark gestiegen ist. „Investoren, die die Entwicklung in China falsch einschätzen, werden sehr wahrscheinlich mit ihren Anlagen in Asien insgesamt weniger gut fahren“, meint die Fidelity-Expertin. Neben der Großmacht China gibt es aber auch Länder wie Indonesien und Indien, die über eine eigene, vom Binnenmarkt getriebene Wachstumsdynamik verfügen und folglich weniger von der Entwicklung der chinesischen Konjunktur abhängig sind. „Asien besteht aus einer reichhaltigen, vielfältigen und aussichtsreichen Palette unterschiedlicher Märkte, die einen festen Platz in jeder global ausgerichteten Anlagestruktur verdienen“, fasst Akbar zusammen.

*Quelle: PWC, The World in 2050, Februar 2017

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