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Aktualisiert am 28.10.2010 - 15:38 UhrLesedauer: 10 Minuten

Investieren in knappe Ressourcen – aber wie?

Foto: Fotolia
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Es bieten sich im Prinzip vier Möglichkeiten, um am Megatrend Rohstoffe zu partizipieren:
1. Physikalischer Besitz
2. Aktiver Rohstoffhandel (Managed Futures)
3. Investments in Futures über Rohstoffindizes/Rohstofffonds
4. Besitz von Aktien/Aktienfonds von Rohstoffproduzenten
(bzw. Dienstleistern und Vorleistungsproduzenten dieser Branche) Von diesen vier Alternativen sind für den Anleger jedoch nur zwei praktikabel. Denn es erscheint wenig sinnvoll, die Rohstoffe physikalisch zu besitzen, sprich: sich den Keller mit Schweinebäuchen oder Goldbarren vollzustellen, ganz zu schweigen von der Investitionssumme, die man aufbringen müsste. Ebenso wenig kann der Privatanleger direkt am Terminmarkt für Rohstoffe (Managed Futures) teilnehmen. Insofern bleiben ihm nur zwei Wege offen: Investments in Futures über Rohstoffindizes/Rohstofffonds und der Besitz von Aktien/Aktienfonds in Rohstoffproduzenten bzw. Dienstleistern und Vorleistungsproduzenten dieser Branche. Aktien oder Futures?
Neben grundsätzlichen Unterschieden zwischen einer Anlage in Rohstoffaktien und dem Terminmarkt ist für die Wertentwicklung auch die Zusammensetzung der jeweiligen Indizes verantwortlich. Die Entwicklung unterschiedlicher Indizes wird dabei maßgeblich vom Verhältnis bestimmt, in dem einzelne Rohstoffe miteinander gemischt werden. Wer auf Rohstoffe am Aktienmarkt setzen will, hat die Wahl zwischen Grundstoff- und Energieaktien bzw. deren Fonds. Wer auf das Grundstoffsegment im MSCI-Aktienindex setzt, sollte jedoch beachten, dass Unternehmen aus dem Agrarbereich hier nicht mit von der Partie sind. Für Investments in diesen Teilbereich gibt es spezielle Indizes wie z. B. den DAXglobal Agribusiness Index. Ebenso gibt es auch Fonds, die in Aktien von Produzenten sowie Dienstleistern und Vorleistungsproduzenten des Agrarbereichs investieren. Termin- oder Kassamarkt? Eine weitere Rolle spielt bei der Preisentwicklung, ob ein sogenannter Spot- oder ein Futuresindex betrachtet wird. Um es kurz zu machen: Ein Investor, der am Rohstoffmarkt „lediglich“ auf steigende Preise setzen möchte und an den Waren selbst nicht interessiert ist, hat keine Wahl zwischen Termin- und Kassamarkt. Bei Letzterem müsste er die Ware (physisch) sofort abnehmen! Der Terminmarkt stellt für eine direkte Partizipation an der Rohstoffpreisentwicklung das richtige Vehikel dar. Chancen und Tücken des Futuresmarktes
An vielen Rohstoffmärkten war es in der Vergangenheit möglich, durch den Kauf von Futures doppelt zu profitieren. Rohstoffproduzenten, die viel Geld in ihre Förderanlagen investiert haben, waren angesichts stark schwankender Preise bereit, einen Abschlag dafür hinzunehmen, dass ihnen jemand die Abnahme der Ware zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft garantierte. Futures waren billiger als die Kassakurse. Im Fachjargon nennt man diese Preiskonstellation „Backwardation“. Die Rohstoffe ließen sich am Terminmarkt günstiger einkaufen, und da nur ein Teil des Kapitals durch den Futureskontrakt gebunden wurde, konnte der Rest am Kapitalmarkt angelegt werden. Überdies können zusätzlich positive „Rollrenditen“ erwirtschaftet werden, vorausgesetzt, der Kassakurs sinkt nicht über die Zeit. Denn über den Zeitverlauf sollte sich der günstigere Termin- dem höheren Kassakurs annähern.
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