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Investieren in Small und Micro Caps Eine Frage des Stils

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Der 2011 aufgelegte Metzler European Small and Micro Cap kann trotz des dramatischen Rückschlags im Vorjahr ein Plus von 37,6 Prozent auf Sicht von fünf Jahren vorweisen. Das entspricht einer jährlichen Rendite von 6,5 Prozent. Neben seinem norwegischen Top-Investment AKVA hat Meyer einige weitere skandinavische Firmen im Portfolio, die insgesamt mehr als ein Drittel des Fondsvermögens ausmachen. Viele Investments zeichnet ihr ungewöhnliches Geschäftsfeld aus: So baut beispielsweise die schwedische Nordic Waterproofing wasserdichte Gebäude und Infrastruktur.

Großbritannien macht ein knappes Viertel der Anlagen aus: Trotz des unprofessionellen Vorgehens der Briten bei ihrem Versuch, sich aus der Europäischen Union zu verabschieden, fand Meyer jüngst wieder vielversprechende Firmen auf der Insel: „Wir kauften Titel mehrerer britischer Unternehmen mit wachstumsstarken Geschäftsmodellen. Dazu zählen die Aktien des Software-Unternehmens Vitec, des Marketing-Experten für die Pharmaindustrie Huntsworth sowie der Technologiefirmen Boku und IQE.“ Wegen Meyers großem Mikro-Aktien-Engagements liegt der mittlere Börsenwert seiner Portfolio-Unternehmen bei lediglich 256 Millionen Euro.

Mit im Schnitt 313 Millionen Euro haben die Zielunternehmen des Mandarine Europe Microcap kaum mehr Kapital auf den Hüften. Kein Wunder, besitzt das von Sébastian Lagarde bestückte Portfolio doch ebenfalls einen der größten Micro-Cap-Anteile im gesamten Fondsmarkt. Knapp 84 Prozent des verwalteten Vermögens fließen in rund 150 Börsenzwerge. Die haben so kräftig an Wert gewonnen, dass in den zurückliegenden fünf Jahren ein Plus von 51,8 Prozent resultierte. Die jährliche Rendite liegt damit bei 8,7 Prozent, nahezu doppelt so hoch wie im europäischen Mikroaktien-Index MSCI Europe Micro Cap. Fondsmanager können in diesem Universum den Index so deutlich schlagen, weil dieses Segment von weit weniger Analysten beobachtet wird als etwa Large Caps, also die großen Börsentitel. Dabei schwankt der Mandarine-Fonds sogar weniger als das Metzler-Portfolio, 13,6 Prozent Volatilität stehen 15,6 Prozent gegenüber.

                                 Quelle: Morningstar

An der Spitze von Lagardes Positionen steht Future, ein britisches Medienhaus für technische Fachzeitschriften. „Wir halten Unternehmen für vielversprechend, die Produkte und Dienstleistungen für die großen Trends wie alternde Bevölkerung, Klimawandel und Digitalisierung anbieten“, erklärt der Fondsmanager, der wachstumsstarke Firmen mit einem noch günstigen Aktienkurs sucht. Sein quantitatives Modell fördere in den meisten europäischen Staaten zahlreiche spannende Gesellschaften zutage, so Lagarde. Ausgerechnet Deutschland mache aber eine Ausnahme, sodass der Fondsmanager hierzulande lediglich 7,6 Prozent des Vermögens anlegt. Obwohl Lagarde „Großbritannien 2019 wegen der Brexit-Probleme für eine riskante Anlageregion“ hält, vertraut er ein Drittel seines Fondsvermögens britischen Firmen an.

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