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Investitionen in Konsumgüter „Aktien mit hohen Dividenden sind in der Regel stabiler“

Nirgendwo waren die Kursschwankungen im vergangenen Jahr stärker als bei den FAANG-Aktien von Facebook, Amazon, Apple, Netflix und der Google-Mutter Alphabet. Beim Auf und Ab der Märkte standen diese Technologieaktien stets an der Spitze.

Zwar haben sich die großen Technologie- und Konsumgüterwerte im laufenden Jahr gut erholt. Dennoch sollten Investoren vorsichtig bleiben, da die Spätphase des US-Konjunkturzyklus, die ungelösten Handelskonflikte und das schwächere Gewinnwachstum der Tech-Giganten durchaus für anhaltend volatile Märkte sorgen könnten.

Natürlich haben FAANG-Aktien gute Langfristaussichten. Jedoch können sie in stürmischeren Zeiten sehr volatil sein. Investoren, die im vergangenen Dezember – dem Tiefpunkt der FAANG-Abwärtsbewegung – nicht ruhig schlafen konnten, sollten deshalb über Investitionen in etablierte dividendenzahlende Unternehmen nachdenken – die sogenannten DANGs.

DANGs: Bluechips mit hohen Dividenden

Einige der defensiveren, dividendenstarken Titel am Markt haben sich im Jahr 2018 gut gehalten. Beispielsweise ließ der Versorgungssektor in allen drei sehr volatilen Marktphasen den Gesamtmarkt hinter sich. Trotz Mindererträgen in Zeiten steigender Kurse verzeichneten Versorgungstitel im Gesamtjahr einen Gewinn, und das bei einer vergleichsweise niedrigen Volatilität. Beispiele für solche Unternehmen sind DANGs. Hinter diesem Akronym verbergen sich durchweg etablierte Bluechips, die ihren Anlegern meist hohe Dividenden gezahlt haben.

DowDuPont: Aufspaltung könnte Mehrwert bringen

Das D in DANG steht für DowDuPont. Entstanden im August 2017 durch die Fusion von Dow Chemical und DuPont, sollte der US-Chemieriese mehr sein als die Summe seiner Teile und Mehrwert für Investoren generieren. Im Laufe dieses Jahres soll DowDuPont in drei unabhängige Unternehmen aufgespalten werden: ein Agrochemieunternehmen, eine Rohstoffchemiefirma mit Schwerpunkt Kunststoffverpackungen und ein Chemieunternehmen, das polymere Kunststofffasern und Autobauteile herstellt.

„DowDuPont ist ein gutes Beispiel dafür, wie man mit sorgfältigen Analysen das Potenzial eines Unternehmens verstehen kann“, sagt Alan Berro, Portfoliomanager bei Capital Group. „Unsere Analysten sind hier wirklich tief eingestiegen und wissen genau, wie jedes der drei neuen Unternehmen aussehen wird.“

Zwar steht das Unternehmen seit der Fusion aufgrund externer Faktoren unter Druck, etwa durch die nachlassende chinesische Konjunktur. Berro zufolge werde der Markt jedoch nach der Gründung der Einzelunternehmen erkennen, dass diese viel mehr wert seien, als man heute glaube. „Bis dahin zahlt DowDuPont ordentliche Dividenden“, sagt Berro, und fügt hinzu: „Die Investoren werden also für ihre Wartezeit entschädigt.“

AbbVie: Etabliert und kaum konjunkturanfällig

Ein weiteres Beispiel ist AbbVie, ein etablierter und zugleich innovativer Bio-Pharma-Konzern aus dem US-Bundesstaat Illinois. AbbVie ist einer der wenigen Pharmahersteller, der dank seines innovativen Geschäftsmodells ein hohes Wachstumspotenzial aufweisen kann.

„Das Unternehmen hat ein wesentlich höheres Wachstumspotenzial als der Markt vermutet“, sagt Chris Buchbinder, Portfoliomanager bei Capital Group. „Und das ist nicht alles. Falls morgen eine Rezession käme, würde sich der Ausblick für AbbVie nicht dramatisch verändern.“ Der Grund: Pharmakonzerne wie AbbVie sind traditionell wenig konjunktursensitiv, da die Nachfrage nach Medikamenten in der Regel nicht abhängig von der Konjunktur ist.

Nestlé: Noch immer krisenfest

Ein drittes Erfolgsbeispiel für starke Dividendentitel ist Nestlé. Der Schweizer Lebensmittelkonzern, der auch Tiernahrung, Kaffee und Babynahrung produziert, ist seit über 150 Jahren im Geschäft. Nestlé war stets innovativ und entwickelte unter anderem Klassiker wie Instantkaffee und den Brühwürfel.

„Nestlé war nie wirklich aufregend, aber genau das macht das Unternehmen interessant“, stellt Georgios Damtsas, Analyst bei Capital Group, fest. „Seit Jahrzehnten hat Nestlé seine Dividende nicht gekürzt. Der Konzern hat stets gezeigt, dass er Wert auf Dividendenwachstum legt.“ Eine Veränderung an der Konzernspitze könnte letztlich dazu führen, dass Nestlé wieder wächst. CEO Ulf Mark Schneider, der im Januar 2017 erste von außen geholte Chef seit 1922, möchte das Wachstum stärken.

Geschehen soll das unter anderem durch die Aufgabe weniger rentabler Geschäftszweige wie Fleischprodukte, Hautpflege und Schokolade in den USA. Stattdessen will man sich stärker auf Baby- und Tiernahrung, Kaffee und diätetische Lebensmittel konzentrieren. „Unabhängig vom Konjunkturumfeld möchte das Unternehmen bis zum Jahr 2020 ein mittleres einstelliges Wachstum erreichen“, sagt Damtsas.

General Motors: Innovativ durch autonomes Fahren

Wenn Anleger an autonomes Fahren denken, fällt ihnen als erstes „G“ vermutlich Google ein, da der Konzern stark in diese Technologie investiert. Doch General Motors (GM), ein traditioneller US-Automobilhersteller, engagiert sich mit dem Kauf des in San Francisco ansässigen Start-ups Cruise Automation ebenfalls auf dem Gebiet des autonomen Fahrens.

Ende des Jahres 2018 führte Cruise Automation Tests mit etwa 180 selbstfahrenden Autos durch, vorwiegend in San Francisco. „GM sammelt fleißig Daten. Ich glaube, der Konzern könnte in den USA zur Nummer zwei bei selbstfahrenden Autos werden“, sagt Buchbinder. „Ich glaube, dass GM die neuen technologischen Entwicklungen gut nutzen kann.“

Dividendentitel: Bewährt in volatilen Marktphasen

Natürlich ist die Vergangenheit kein Indikator für künftige Erträge. Fest steht aber, dass Anleger mit einem gut diversifizierten Portfolio, das auch eine Reihe dividendenstarker Aktien enthält, die Volatilität ihres Depots begrenzen können.

„Als Value-Investor ist mir nicht nur die vergleichsweise hohe Stabilität dividendenstarker Aktien wichtig. Mich reizt auch die Flexibilität, in Unternehmen aus unterschiedlichen Sektoren mit Wachstumspotenzial und in fehlbewertete Titel investieren zu können“, sagt Berro. „Oft setze ich daher auf Firmen, deren Kursentwicklung von anderen Faktoren als die der schnell wachsenden, innovativen Technologieunternehmen abhängig sind.“

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