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Investment-Experte Benjamin Melman Die Zentralbanken haben das Sagen

Benjamin Melman: „Wir erwarten eine allmähliche Erholung in China, die die europäischen Volkswirtschaften stützen und die unserer Meinung nach jetzt übermäßig pessimistische Einschätzung abschwächen wird.“
Benjamin Melman: „Wir erwarten eine allmähliche Erholung in China, die die europäischen Volkswirtschaften stützen und die unserer Meinung nach jetzt übermäßig pessimistische Einschätzung abschwächen wird.“ | Foto: Edmond de Rothschild AM

Die Aktien- und Anleihemärkte haben sich seit Januar beeindruckend erholt. „Ebenso bemerkenswert ist, dass dies praktisch ohne Veränderung der Fundamentaldaten und der Kapitalflüsse geschehen ist“, sagt Benjamin Melman, Chief Investment Officer Asset Allocation und Sovereign Debt bei Edmond de Rothschild Asset Management, in seinem jüngsten Kommentar. Der Ausverkauf im vierten Quartal 2018 sei durch die Zentralbanken initiiert worden, ebenso wie die schnelle Erholung in den letzten Wochen.

EZB will Wachstum stimulieren

„Die Zentralbanken haben unbestritten ihre Richtung geändert. Die US-Notenbank (Fed) wird bald aufhören, ihre Bilanz zu schrumpfen und plant für dieses Jahr keine Zinserhöhungen mehr, obwohl es immer noch ein Fragezeichen für eine letzte Erhöhung im Jahr 2020 gibt“, sagt Melman. Wie die Fed habe auch die Europäische Zentralbank (EZB) eine Straffung in diesem Jahr ausgeschlossen und wird ab September 2019 ihr neues, längerfristiges Refinanzierungsprogramm TLTRO für Banken vorstellen, um das Wachstum zu stimulieren. Die Bedingungen des TLTRO, die laut Benjamin Melman voraussichtlich strenger als bisher sein werden, werden im Juni bekannt gegeben. Die EZB erwäge auch Maßnahmen zur Begrenzung der Schäden an Banken durch negative Zinsen. „Die Zentralbanken senden offensichtlich ein deutlich positiveres Signal an die Investoren, um die Spannungen und damit auch Volatilität abzubauen“, fügt Melman hinzu.

Laut Benjamin Melman könnten trotzdem vier Faktoren für eine zögerliche Stimmung an den Märkten sorgen:

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  • die Zentralbanken sind nicht zu ihrer früheren entgegenkommenden Haltung zurückgekehrt, auch wenn sie jetzt selbstgefälliger sind, was darauf hindeute, dass die von ihnen organisierte Rally nur so weit gehen könne. Schließlich können US-Investoren mit Geldmarktpapieren von dreimonatiger Laufzeit noch 2,6 Prozent verdienen – eine attraktive Rendite, die eine Fallback-Lösung bietet, wenn die Unsicherheit steigt.
  • die Wirtschaftsdaten seien nach wie vor volatil. Sogar in den USA haben einige Statistiken in jüngster Zeit starke Rückgänge erfahren.
  • die Inversion am kurzen Ende der US-Zinskurve und der Abwärtsdruck auf die Unternehmensmargen sind die ersten Anzeichen für ein Ende des Zyklus, die Investoren beunruhigen könnten.
  • Die Marktliquidität ist nur durchschnittlich und es gibt erneut erhebliche Short-Positionen auf Verträge auf den Chicago Board Options Exchange Volatility Index (VIX).

Aktien kurzfristig untergewichtet

„Deshalb halten wir es für sinnvoll, das Portfoliorisiko etwas zu reduzieren. Wir haben unser Aktienengagement entsprechend zurückgenommen und sind nun leicht untergewichtet“, sagt Melman. Für das Team von Edmond de Rothschild Asset Management ist dies allerdings eine kurzfristige Reaktion. „Unserer Ansicht nach, ist der längerfristige Ausblick für diese Assetklasse positiv“, fügt Melman hinzu. „Wir erwarten eine allmähliche Erholung in China, die die europäischen Volkswirtschaften stützen und die unserer Meinung nach jetzt übermäßig pessimistische Einschätzung abschwächen wird. Aber zwischen dem Ende der Rally, die von den Zentralbanken initiiert wurde, und dem Beginn einer Belebung des globalen Wachstums, ist taktische Vorsicht geboten“, mahnt Melman.

Lesen Sie den vollständigen Kommentar in englischer Sprache hier.

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