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Investment-Experte Benjamin Melman Kann eine zu lockere Geldpolitik eine Gefahr sein?

Benjamin Melman, Leiter Asset Allocation und Sovereign Debt bei Edmond de Rothschild Asset Management
Benjamin Melman, Leiter Asset Allocation und Sovereign Debt bei Edmond de Rothschild Asset Management
„Dass sich die Lage an den Finanzmärkten im Juli wieder entspannt, war durchaus nachvollziehbar“, sagt Benjamin Melman, Leiter Asset Allocation und Sovereign Debt bei Edmond de Rothschild Asset Management. In seiner jüngsten Asset Allocation Strategy [LINK] erklärt er, warum sich die Märkte trotz des Schocks des Brexit-Entscheids so rasch erholt haben und mahnt gleichzeitig zur Vorsicht.

Für den Anlageexperten gibt es drei Aspekte, die es in nächster Zeit zu beobachten gilt:

1. Der Brexit könnte immer noch negative Folgen auslösen, die Investoren bisher übersehen haben.

2. Die Märkte antizipieren eine zu lockere Geldpolitik in den kommenden Monaten. Es wird erwartet, dass die Bank of England ihre quantitative Lockerung fortführt. Außerdem gibt es Spekulationen, ob sich die Bank of Japan für die Einführung von „Helikoptergeld“ entschließt. Der Handlungsspielraum der Europäischen Zentralbank hat sich währenddessen verkleinert, sodass vielmehr von reaktiven Maßnahmen auszugehen ist.

„Wir sehen im Moment, dass die Inflationsraten weltweit sehr niedrig sind. Dies dürfte sich in nächster Zeit wieder ändern, weshalb Vorsicht geboten ist, denn die währungspolitische Euphorie könnte schneller vorbei sein“, schätzt Melman.

3. Auf der politischen Agenda stehen wichtige Ereignisse wie das Referendum über die Verfassungsreform in Italien, die Präsidentschaftswahlen in Österreich und den Vereinigten Staaten von Amerika an. All diese politischen Ereignisse tragen je nach Ausgang der Wahlen ein gewisses Risiko mit sich.

Trotz der bevorstehenden Ereignisse gibt es derzeit keinen Anlass, laut Melman, die Portfoliozusammensetzung von Edmond de Rothschild Asset Management gravierend zu ändern. Stattdessen gelte es, das Risiko an die aktuelle Marktlage anzupassen. Dazu habe das französische Haus die Übergewichtung in Hochzinsanleihen etwas reduziert und die Investitionen in den US-Aktienmarkt leicht gesenkt. „Die nächsten Wochen erfordern ein weiteres taktisches Vorgehen. Bis dahin bleiben wir auf dem europäischen Aktienmarkt übergewichtet“, erläutert der Anlagespezialist.

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