Robuste Fundamentaldaten Keine trübe Herbststimmung bei globalen IG-Unternehmen
Die Investment-Grade-Indizes bleiben nahe an ihren jüngsten Höchstständen. Auch die Fundamentaldaten der Unternehmen sind äußerst stark. Bei unserer Kreditanalyse ermitteln wir in Bezug auf die einzelnen Emittenten die Diskrepanz zwischen den fundamentalen Erwartungen und den Bewertungen. Wir fassen ferner die Erwartungen im Hinblick auf die einzelnen Emittenten in jedem Quartal zusammen, um einen Überblick über den Markt als Ganzes zu geben. Dabei stützen wir uns auf die detaillierten Bottom-up-Prognosen, die unsere Analysten zu jedem der von ihnen abgedeckten Unternehmen erstellen. Das ermöglicht eine Einschätzung der Solidität der größten Unternehmen in den USA und Europa und gibt Hinweise auf Gewinner und Verlierer.
Grafik 1: Spread (optionsbereinigt): Vergangene Entwicklung und langfristiger Durchschnitt
Zum jetzigen Zeitpunkt können wir mit recht hoher Gewissheit ein Fazit für das Jahr 2024 ziehen; daher verlagern wir unseren Fokus nun auf die Aussichten für das Jahr 2025. Auch wenn es noch zu früh ist, um aus den offiziellen Prognosen der Geschäftsleitungen konkrete Schlüsse zu ziehen, kristallisieren sich bereits einige Themen heraus, die potenzielle Risken und Chancen darstellen (weiter unten dazu mehr).
Insgesamt sind die Fundamentaldaten der Unternehmen mit Blick auf ihre Bonität sehr solide. Das Geschäftsumfeld nach der Coronakrise hat sich äußerst positiv auf die Kreditwürdigkeit ausgewirkt, da die während der Pandemie ergriffenen Maßnahmen zur Verringerung der Kosten und zur Steigerung der Effizienz die Rentabilität und den Cashflow gestützt haben.
Bei den Gesamtzahlen sind einige Unterschiede zwischen amerikanischen und europäischen Unternehmen zu erkennen. In den USA gehen wir für das Jahr 2025 sowohl bei den Margen als auch beim Verschuldungsgrad (die Höhe der Verschuldung eines Unternehmens im Verhältnis zu den Gewinnen – je niedriger, desto besser) von einer moderaten Verbesserung aus, während wir für Europa eine leichte Verschlechterung prognostizieren (Grafiken 2 und 3).
Grafik 2: EBITDA-Margen, USA (oben) und Europa (unten)
Grafik 3: Verschuldung und Verschuldungsgrad, USA (oben) und Europa (unten)
Die Bestandteile der Datensätze sind sehr unterschiedlich. Die vorliegenden Gesamtzahlen sollten daher im Zusammenhang mit den nachstehenden sektorspezifischen Prognosen betrachtet werden. Das gemeinsame Merkmal sind jedoch ihre – historisch gesehen – weiterhin guten Bilanzen. Die Margen sind solide und der Verschuldungsgrad ist niedriger als vor der Pandemie, was den Kreditspreads zugutekommt.