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Investment-Radar Aktienmärkte am Puls der Notenbanken

Die globalen Aktienmärkte verliefen im Juli tendenziell seitwärts. In den USA konnten S&P 500, Dow Jones und Nasdaq leicht neue Allzeithochs erklimmen. Die Sommerurlaubsperiode und das Warten auf die nächsten Schritte von EZB und FED machen sich bemerkbar. Darüber hinaus liegt der Fokus auf der Berichtssaison, die bis dato gemischt ausfällt. Die Divergenzen der beiden Seiten des Atlantiks verdeutlichen sich dabei ebenfalls. In den USA selbst haben sich die divergenten Wertentwicklungen zwischen den Large-Caps und dem Bankenindex, den Small-Caps und den Transportaktien weiter vergrößert. Dadurch zeigt sich, dass die Aufwärtsbewegung nicht durch Marktbreite glänzen kann und somit auf wackligem Untergrund steht.

Handelsstreit sorgt für Ungewissheit auf den Märkten

Im derzeitigen Umfeld halten wir eine noch moderat optimistische Anlageausrichtung für angebracht. Aufgrund der vielen Unsicherheitsherde in Bezug auf die globale konjunkturelle Situation, die Ungewissheit um die weitere Eskalation im Handelsstreit und die Frage wie wirksam wirklich der Eingriff der Notenbanken sein kann, gibt es viele unkalkulierbare Risiken. Vergangene Wirtschafts- und Börsenzyklen haben gezeigt, dass die Notenbanken eine aufkommende Rezession und einen damit einhergehenden Bärenmarkt bei Aktien nicht verhindern können. Daher legen wir Anlegern nahe, jederzeit bereit zu sein Risikoanlagen weiter zu reduzieren, wenn die Aufwärtstrends und die Stimmung der Marktteilnehmer drehen. Dies kann unserer Einschätzung nach relativ schnell geschehen, wie an den Tagesbewegungen des Monatswechsels zu sehen ist. Aktuell stellen wir jedoch lediglich in den Schwellenländern mögliche Anzeichen einer Korrektur fest. Insbesondere Asien stellt im Aktienbereich ein mögliches Risiko, durch den Handelsstreit zwischen USA und China, aber auch durch den Konflikt zwischen Japan und Südkorea, dar. Sollte China durch Eingriffe bei den Wechselkursen weitere US-Zölle „umgehen“ werden noch weitaus größere Schwankungen an den Märkten auf uns zu kommen. Die Frage wird einzig lauten: wohin soll das Geld fließen, wenn die Notenbanken die Zinsen gleichzeitig weiter senken?

Die Anleihenmärkte legen eine Verschnaufpause ein

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Im Juli verliefen die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen in einem recht engen Seitwärtsband um 2 Prozent. Ausschlaggebend waren Kommentare von Fed Mitgliedern, die den Marktspekulationen über eine 0,5 Prozent-Punkte Zinssenkung Ende Juli den Wind aus den Segeln nahmen. Die US-Zinsstrukturkurve ist mittlerweile zwar weniger invers (nur noch die dreimonatigen minus zehnjährigen Renditen sind negativ), was allerdings normal ist, wenn Zinssenkungen antizipiert werden. Für die kommenden 18 Monate verheißt die Entwicklung der Zinsstrukturkurve der USA nichts Gutes für die globale Wirtschaft. Die Entwicklung der Zinsmärkte der letzten neun Monate stellt unserer Ansicht nach, eine Flucht in sichere Häfen dar. Die Kombination aus rückläufigen Inflationsraten in den wichtigen Währungs- und Wirtschaftsräumen und der wohl bevorstehende geldpolitische Lockerungszyklus veranlasst uns dazu, weiterhin positiv für (Staats-) Anleiheinvestments gestimmt zu sein. Bei Unternehmensanleihen raten wir jedoch zur Vorsicht und nur zu sehr selektiven Engagements. Sollte sich die konjunkturelle Entwicklung nicht stabilisieren drohen in diesem Segment Rating Herabstufungen und im schlimmsten Fall Zahlungsausfälle und Unternehmenspleiten.

Gold konsolidiert auf hohem Niveau

Der Goldpreis oszillierte in US-Dollar gerechnet im Juli um sein im Juni erklommenes Sechsjahreshoch. Dies ist sehr positiv für einen weiterhin glänzenden Ausblick. Medial erscheint Gold nun auch wieder in besserem Licht. Ein großer Einflussfaktor dabei ist der rekordhohe Betrag von Anleihen mit negativen Renditen, denn das Argument der Zinslosigkeit von Gold hat sich damit größtenteils aufgelöst. Wir sind der Ansicht, dass Gold erst am Anfang einer neuen langfristigen Hausse steht und daher Rücksetzer zum Einstieg oder Nachkauf genutzt werden sollten.