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Investmentchef von Allianz Leben „Wir legen pro Tag 200 Millionen an“

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Stehen demnächst Änderungen bei der Kapitalanlage der Allianz an?

Lindner: Ja, durchaus. Zum Ende des dritten Quartals 2018 haben wir rund 10 Prozent der Kapitalanlagen in Aktien investiert. Das wollen wir mittelfristig weiter steigern. Der Zielkorridor liegt bei etwa 13 bis 18 Prozent. Vom 30-prozentigen Block der Staatsanleihen wollen wir dagegen strukturell in den kommenden Jahren noch mal ein Stück runter. Das hängt aber auch von den Investmentmöglichkeiten bei nicht-staatlichen Emittenten ab. Dort sind Emittenten, die Anleihen mit einer Laufzeit von 30 Jahren oder mehr auf den Markt bringen, immer noch dünn gesät. Beim Thema Pfandbriefe, deren Allokationsquote bei uns früher mal um die 60 Prozent lag und heute bei 15 Prozent steht, wird die Quote weiter fallen.

Warum?

Lindner: Früher waren für uns Pfandbriefe, die der Staatsfinanzierung dienten, vom Zins und den Laufzeiten her attraktiv. Doch dieser Markt ist inzwischen massiv geschrumpft, und über Hypotheken gesicherte Pfandbriefe haben meist nur Laufzeiten von zehn Jahren und weniger. Das passt nicht zu unseren Bedürfnissen. Insgesamt wird bei uns der Anteil der nicht gehandelten beziehungsweise illiquiden Anlagen weiter zunehmen. Unser Ziel ist, mittelfristig jeden dritten Kunden-Euro in alternative Kapitalanlagen wie Infrastruktur-Investments, Baufinanzierungen, Immobilien oder Windparks zu investieren.

Bei den Infrastruktur-Anlagen wünschen sich die Versicherer, dass die Politik entsprechende Projekte erleichtert. Ist man da schon vorangekommen?

Lindner: Nein, leider nicht wirklich. Ich glaube, es gibt vor allem in der Bevölkerung auch noch ein Stück weit Vorbehalte dagegen. In Deutschland haben wir den Ansatz, dass der Staat die Infrastruktur zur Verfügung stellen muss. Wenn Sie aber nach Frankreich in den Urlaub fahren und dort auf der Mautstraße unterwegs sind, erkennen Sie, dass hier andere, sinnvolle Geschäftsmodelle möglich sind. Bis diese bei uns akzeptiert sind, brauchen wir wohl noch etwas Geduld.

Wie viel Geld muss die Allianz Leben eigentlich täglich anlegen?

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Lindner: Das sind rund 200 Millionen Euro. Die Zahl ergibt sich natürlich aus der Größe der Kapitalanlagen von über 250 Milliarden Euro. 


Alternative Anlagen im Portfolio der Allianz Leben

Auf der Suche nach langfristigen Anlagen mit guten Cashflows werden die Investmentmanager der Allianz Real Estate und Allianz Capital Partners weltweit bei Infrastruktur, Erneuerbaren Energien und Immobilien fündig. An den Investments beteiligt sich dann auch die Allianz Leben

                                Quelle: Allianz.de; Illustration: opka/Fotolia, rashadashurov/Fotolia

 

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