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Investments in Nachhaltigkeit Der Ruf nach einem Systemwechsel wird lauter

Wasserkraftwerk in China: Anleger, die sich an Nachhaltigkeitsgrundsätzen orientieren, können langfristig hohe Renditen erzielen.
Wasserkraftwerk in China: Anleger, die sich an Nachhaltigkeitsgrundsätzen orientieren, können langfristig hohe Renditen erzielen. | Foto: imago images / China Foto Press

Nachhaltige Anlagemöglichkeiten sind auf dem Weg von einem Nischenprodukt zum Mainstream weit vorangekommen. Dennoch: Nachhaltige Marktwirtschaft stellt trotz des Trommelns von Medien und Politik für viele Anleger, Vermögensverwalter und Banker noch immer einen Widerspruch in sich dar.

Starthilfe für eine globale grüne Wirtschaft

Für die Volkswirtschaften hatte Wachstum bislang oberste Priorität – ungeachtet der Kosten für die Umwelt. Der zugrundeliegende Ansatz „herstellen, benutzen und wegwerfen“ wird erst in unseren Tagen in Frage gestellt. Die öffentlichen Forderungen nach einer nachhaltigeren Wirtschaft werden immer lauter, auch in Teilen der Welt, in denen man es bislang nicht vermutet hätte.

So zählt China zu den lautstärksten Befürwortern des Klimaschutzes und einer nachhaltig aufgestellten Wirtschaft. Hintergrund ist die starke Umweltverschmutzung im Land – vor allem die Luftverschmutzung ist in den vergangenen Jahren drastisch angestiegen. Um etwaigen Bürgerprotesten vorzubeugen, räumt die chinesische Regierung dem Umweltschutz hohe Priorität ein.

Umweltprobleme – ein globales Anliegen

Schlechte Luftqualität ist übrigens kein rein chinesisches Phänomen. Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) belegt, dass etwa neun von zehn Menschen mittlerweile jeden Tag gesundheitsschädliche Luft einatmen. Die WHO hat darüber hinaus festgestellt, dass Luftschadstoffe wie Feinstaub jedes Jahr rund 7 Millionen Menschen das Leben kosten – das sind knapp dreimal mehr Tote als durch Malaria, AIDS und Tuberkulose zusammen.

Die Industrialisierung hat unzählige Umweltprobleme verursacht. Sorgen bereitet insbesondere der sich abzeichnende Wassermangel. Die globale Erwärmung und der Bedarf an sauberem Wasser für den privaten Verbrauch, für Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft sind für den schnellen Rückgang der Süßwasserreserven verantwortlich. Jeder vierte Mensch lebt mittlerweile in einem Gebiet mit hoher Wasserknappheit – was häufig zu schweren sozialen Verwerfungen führt.

Privatkapital ebnet den Weg hin zur grünen Wirtschaft

Viele Regierungen bemühen sich um wirksame Lösungen. Investoren sind häufig willkommen. Im Gegenzug könnten Investoren Unternehmen und Regierungen, die ökologische und soziale Verantwortung nicht oder nur unzureichend in den Blick nehmen, Finanzmittel vorenthalten oder gar entziehen.

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Forderung an jedes börsennotierte Unternehmen, seinen ökologischen Fußabdruck in der gleichen Weise offenzulegen, wie beispielsweise die Bilanz. So empfahl im November 2019 das International Accounting Standards Board (IASB), dass Unternehmen Auswirkungen ihrer Produktion auf die Umwelt in ihre Abschlüsse aufnehmen sollten.

Investoren kommt eine zentrale Rolle zu – sie können nicht nur die Verschmutzer einhegen, sondern auch Innovationen anregen. Die Kanalisierung von Kapital und Investitionen in Projekte, die Technologien zur Bekämpfung von Klimawandel und Umweltverschmutzung entwickeln, ist für die Herausbildung einer grünen Wirtschaft von entscheidender Bedeutung.

Versicherer, Pensionsfonds und Investmentgesellschaften können den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft immens beeinflussen. Unterstützt von wachsenden Kapitalflüssen florieren bereits Innovationen im Bereich der sauberen Energie, was zu einem drastischen Rückgang der Kosten für Solarenergie, Windenergie und Speicherkapazitäten geführt hat.

Die Internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus, dass jedem US-Dollar, der für die Förderung von erneuerbarer Energie ausgegeben wird, 6 US-Dollar für die Subventionierung von fossilen Brennstoffen gegenüberstehen. Würden nur 10 Prozent dieser Subventionen in erneuerbare Projekte fließen, so eine weitere IEA-Studie, würde das viel bewirken – den Umstieg auf die vollumfängliche Versorgung  mit sauberer Energie.

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