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Chorus bittet zur Abstimmung Von Fonds-Anlegern zu Aktionären

Peter Heidecker
Peter Heidecker
Chorus will seine 22 Wind- und Solarfonds, die insgesamt 75 Anlagen betreiben, in einer Aktiengesellschaft bündeln. Am gestrigen Montag schickte das Emissionshaus ein Schreiben an die Anleger. Darin fordert Chorus die Beteiligungsinhaber auf, darüber abzustimmen, ob sie mit einer Überführung ihrer Fondsanteile in eine Aktiengesellschaft einverstanden sind.

Damit wolle man eine breitere Streuung der Anlagen erreichen, erklärt Chorus-Geschäftsführer Peter Heidecker auf Nachfrage von DAS INVESTMENT.com. Außerdem wolle man Kosten senken; schließlich würden zum Beispiel die Gebühren für Rechts- und Steuerberatung, die derzeit für jeden der 22 Fonds anfallen, gebündelt deutlich niedriger ausfallen. Weitere Pluspunkte wären laut Heidecker eine hohe Transparenz, die tägliche Verfügbarkeit des Kapitals sowie steuerliche Vorteile.

Auch die Chorus-Gesellschafter bringen ihr Unternehmen in die neu gegründete Aktiengesellschaft ein. Damit tauschen sie ihre festen vereinbarten Fondsvergütungen gegen Erlösbeteiligungen aus.

„Die Erneuerbare Energien Anlagen aller Chorus-Fondsgesellschaften werden durch Einbringung der jeweiligen Betriebsgesellschaften in die hierzu eigens neu gegründete Chorus Clean Energy AG übertragen“, erklärt das Emissionshaus im Anlegerschreiben die Vorgehensweise. Im Gegenzug erhalten die Fondsgesellschaften Aktien, die in einem zweiten Schritt direkt an die Anleger ausgegeben werden. Im Ergebnis entsteht dann eine gesellschaftsrechtliche Struktur, in der alle Anleger entsprechend Ihrem Aktienanteil an allen Erneuerbaren Energien Anlagen der heutigen Chorus CleanTech Fonds beteiligt sind. Keine Quersubventionierung

Doch einige Anleger gut laufender Fonds befürchten, dass sie durch die Umwandlung die schlechter positionierten Produkte - allen voran die italienischen Fonds - unterstützen müssen. Denn nach dem neuen Energiegesetz, das seit August vergangenen Jahres in Italien gilt, fallen die Einspeisevergütungen für Solarstrom deutlich geringer aus. Darunter leiden auch die Chorus-Fonds, die vorläufig keine Auszahlungen an die Anleger leisten können.

„Kein Grund zur Sorge“, meint Heidecker. Schließlich liege der Einbringungswert für italienische Fonds deutlich unter dem der deutschen und anderen Produkte. Dadurch bekommen Anleger gut aufgestellter Fonds auch mehr Aktien für ihre Fondsanteile. Kapitalerhöhung von rund 100 Millionen Euro

Außerdem strebt Chorus zum Börsengang eine Kapitalerhöhung von rund 100 Millionen Euro an. Sollen einzelne Anleger sich gegen die Umwandlung wehren, werden ihre Anteile aus dieser Summe abgekauft.

Voraussetzung für die Umwandlung ist die Mehrheitsentscheidung der einzelnen KGs. Anleger haben bis Oktober Zeit, ihre Stimme abzugeben. Stimmt die Mehrheit der Anleger eines Fonds nicht zu, bleibt für diesen Fonds alles beim Alten. Und wenn alle oder die meisten Gesellschaften dagegen stimmen? „Dann kaufen wir uns einen Kasten Bier - und nachdem es getrunken ist, läuft alles weiter wie bisher“, sagt Heidecker. Geschäftsführer geht

Nicht weiter wie bisher läuft es hingegen für Heidecker selbst. Denn er verlässt die Chorus-Geschäftsführung und wechselt in den Aufsichtsrat. Seine Aufgaben übernehmen seine Geschäftsführerkollegen Holger Götze und Heinz Jarothe.

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