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Aktualisiert am 27.01.2020 - 15:49 Uhrin Grünes GeldLesedauer: 2 Minuten

Wie teuer ist der Klimawandel? Stern hat sich geirrt

Nicholas Stern
Nicholas Stern
Quelle: iisd

Drei Tage lang trugen 2.500 Wissenschaftler aus aller Welt die neusten Erkenntnisse zum Klimawandel in Kopenhagen zusammen, darunter auch der britische Wissenschaftler Nicholas Stern. In seiner Studie über die Kosten des Klimawandels, die er 2006 im Auftrag der britischen Regierung durchführte, kam Stern zu dem Ergebnis, dass die Weltwirtschaft für das Ignorieren des Klimawandels bis zu 20 Prozent ihrer Leistung einbüßen wird. „Meine Annahmen waren zu optimistisch“, so Stern nun in Kopenhagen. Angesicht der neusten Erkenntnisse dürften die Folgen des Klimawandels noch deutlich steigen. „Man muss jetzt der Welt nicht nur die Folgen von zwei Grad Erwärmung erklären, sondern laut und deutlich sagen, was fünf Grad bedeuten“, so der Ökonom. Als Beispiel nannte er über eine Milliarde Klimaflüchtlinge. Städte wie New York, London oder Tokio wären von Überschwemmung bedroht. Das schlimmste Szenario des Weltklimarats wird sich bewahrheiten, warnten die Wissenschaftler unisono. Der IPPC war in seinem letzten Report aus 2007 von einer Erwärmung um sechs Grad ausgegangen. Der weltweite Anstieg der Temperatur werde sich beschleunigen, so die Wissenschaftler. Die Folgen seien verheerend: So könnte der Meeresspiegel bis zum Ende dieses Jahrhunderts um bis zu zwei Meter steigen, etwa doppelt so viel wie bisher angenommen. Vor allem arme Länder wären dem Risiko von Katastrophen ausgesetzt. Die aktuelle Finanzkrise ist laut Stern immerhin einen Lichtblick: Sie biete die Chance auf den Aufbau einer energieeffizienten Wirtschaft. „Mit der Überwindung der Finanzkrise muss die Grundlage für ein kohlendioxidarmes Wachstum gelegt werden“, so Stern auf der Konferenz. Über die kommenden zwei bis drei Jahrzehnte werde dies die treibende Kraft für Investitionen sein. Stern: „Wenn wir es aufschieben, dem Risiko ins Gesicht zu sehen, wird es noch viel fester zubeißen.“ Die Ergebnisse des Treffens werden im Dezember auf dem Weltklimagipfel vorgelegt.


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