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EZB bereitet Märkte auf Zinsanhebung vor

Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Foto: Fotolia
Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt, Foto: Fotolia
Der EZB-Rat beließ auf seiner Sitzung am 3. März den Zinssatz (für Hauptrefinanzierungsgeschäfte) auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent.

Marco Bargel, Chefsvolkswirt der Postbank, wertet die Aussagen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet als einen klaren Hinweis auf eine bevorstehende Anhebung der Leitzinsen. Insbesondere benutze Notenbank-Chef Jean-Claude Trichet die Formulierung „strong viligance is warranted“ (englisch für: „starke Wachsamkeit ist gerechtfertigt“) immer dann, wenn eine Zinsanhebung in der darauffolgenden Sitzung bevorstünde. Zudem habe Trichet verdeutlicht, dass die Märkte keinen großen Zinsschritt oder gar eine Serie von Zinsanhebungen erwarten sollen.

Die Euro-Währungshüter änderten ihre Einschätzung für Inflation von „Ausgeglichen“ im Vormonat zu nunmehr „Aufwärtsrisiko“. Auch änderte der EZB-Rat einige Prognosen für das laufende Jahr: Für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Eurozone nimmt er nun ein Wachstum zwischen 1,3 und 2,1 Prozent an (zuvor zwischen 0,7 und 2,1 Prozent). Für die Inflationsrate hob der Rat die Erwartungen kräftig auf 2,0 bis 2,6 Prozent an. Dabei ist laut EZB noch nicht einmal der jüngste Preisanstieg beim Rohöl berücksichtigt.

Nach diesen Äußerungen hält Bargel eine Anhebung der Leitzinsen um 25 Basispunkte bereits für die kommende Sitzung des EZB-Rates am 17. März für sehr wahrscheinlich.

Die EZB befände sich aber in einer schwierigen Position, so der Volkswirt: Die Konjunktursituation in einzelnen Ländern der Eurozone unterscheide sich nach wie vor stark. Während große Staaten solides Wachstum verzeichneten, verharrten einige Peripheriestaaten in der Rezession. Für die EZB sei es dadurch schwierig, eine Geldpolitik zu betreiben, die für alle Länder der Eurozone gleichermaßen geeignet ist.

Bargel zufolge bleibt die Geldpolitik auch nach ein oder zwei kleinen Zinsschritten noch sehr expansiv. Solche Schritte würden die Konjunkturerholung im Euroraum kaum beeinträchtigen.

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