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Aktualisiert am 31.03.2020 - 12:22 Uhrin MärkteLesedauer: 2 Minuten

Düstere Prognose für Sparer „Die Niedrigzinsphase könnte noch 20 Jahre anhalten“

Als Fondsmanager des Main First Absolute Return Multi Asset Fund kommen wir zu einer Einschätzung: die derzeitige Niedrigzinsphase könnte noch 20 Jahre lang anhalten.

Unsere Prognose beruht auf einer Analyse der Situation in Japan und historischen Vergleichen. Der hohe Schuldenberg in Japan verleitet zum Vergleich mit Europa. Die Schulden belasten die Wirtschaftsentwicklung und dämpfen somit auch die Inflation langfristig. Die Bank of Japan belässt den Leitzins deshalb seit rund 25 Jahren nahe null. Eine solche Entwicklung ist auch in Europa ein realistisches Szenario. Auch historische Vergleiche sprechen für eine länger anhaltende Niedrigzinsphase.

Als die Weltwirtschaft in den frühen 1930er-Jahren von einer Schuldenkrise erfasst wurde, senkten die Notenbanken vieler Länder ihre Zinsen. Diese verharrten für mehrere Dekaden auf einem niedrigen Niveau. So lagen die Zinsen in Großbritannien von 1932 bis 1951 bei 2 Prozent und in den USA von 1933 bis 1955 mehr als zwanzig Jahre lang unter 2 Prozent. Das bedeutet, dass Sparer vermutlich für einen längeren Zeitraum auf Zinserträge verzichten müssen.

Der Renditevergleich zwischen Aktien und Renten zeige, dass auf dem Weg zu auskömmlichen Renditen im Moment kaum ein Weg an Aktien vorbeiführe. Während beispielsweise die BMW-Aktie derzeit eine Gewinnrendite von 9,5 Prozent und eine Dividendenrendite von knapp 3 Prozent verspreche, werfe eine BMW-Unternehmensanleihe mit einer Laufzeit bis September 2018 momentan nur eine Rendite von 0,4 Prozent ab.

Bei einer fünfjährigen Bundesanleihe sei die Rendite mit minus 0,12 Prozent sogar negativ. Wir rechnen angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase mit positiven Impulsen für den Dax. Die Niedrigzinsen unterstützen den Dax zusätzlich. Von möglichen Aufwärtstrends an der Börse profitiere aber nur ein kleiner Teil der Investoren in Deutschland.

Aktien machen nach einer Statistik der Bundesbank insgesamt nur 10 Prozent des deutschen Geldvermögens aus. Wenn Privatinvestoren trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase auskömmliche Renditen für ihre Altersvorsorge erzielen wollen, muss ein Umdenken stattfinden.

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