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Konjunkturstützung China wertet seine Währung deutlich ab

Die Zentralbank senkte ihren täglichen Referenzsatz um 1,9 Prozent. Das löste den größten täglichen Kursrutsch der Währung seit Januar 1994 aus, als China den offiziellen und den Wechselkurs am Markt vereinte.
Die Zentralbank bezeichnete den Schritt am Dienstag als eine einmalige Anpassung und sagte, sie wolle die Möglichkeiten des Marktes zur Bestimmung des Referenzkurses stärken.

China hatte den Renminbi-Kurs zuvor gestützt, um Kapitalabflüsse unattraktiver zu machen. Zudem sollten Kreditnehmer, die sich in Auslandswährungen verschuldet haben, geschützt werden, zumal das Wirtschaftswachstum Prognosen zufolge in diesem Jahr mit 7,0 Prozent so schwach ausfallen dürfte wie seit 1990 nicht mehr.

Die Stabilität der Währung war auch ein Argument, mit dem China beim Internationalen Währungsfonds darum geworben hat, den Renminbi als offizielle Reservewährung zuzulassen. Die jüngsten Maßnahmen lassen jedoch vermuten, dass China nun mehr Nachdruck auf die Stützung des Wirtschaftswachstums und die Umstellung auf ein stärker marktbasiertes Finanzsystem legt.

„Es sieht so aus, als wenn dies das Ende des Fixings ist, wie wir es kennen“, sagte Khoon Goh, Stratege bei der Australia & New Zealand Banking Group in Singapur. „Die Einmal- Abwertung beim Fixing, und dass sie mehr marktbasierte Festlegungen zulassen, führen uns zu einem neuen Wechselkursregime.“ Der Yuan war gegen 8.30 Uhr MESZ 1,88 Prozent schwächer bei 6,32 je Dollar.

Nach Ansicht von Stephen Roach, Senior Fellow an der Yale University und früherer Non-Executive Chairman von Morgan Stanley in Asien, hat der Schritt Chinas das Risiko eines „Währungskriegs“ erhöht, da die exportstarken Länder eine Schwächung ihrer Währung betrieben, um wettbewerbsfähig zu bleiben. „Es ist schwer zu glauben, dass es bei einer einmaligen Anpassung bleiben wird“, sagte Roach. “In einer schwachen Weltkonjunktur braucht es mehr als eine Abwertung um 1,9 Prozent, um die nachlassenden chinesischen Exporte anzukurbeln. Das erhöht die Möglichkeit, dass es zu einem neuen und zunehmend destabilisierenden Gefecht in dem sich ausweitenden Währungskrieg kommt.“ Der Abwertungswettlauf sei gerade ein gutes Stück tückischer geworden.

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