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Versicherungen für spezielle Zielgruppen: Die vergessene Hälfte

Quelle: istock
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Frauen und Kinder zuerst. Das gilt bei Notfällen. Schaut man sich die finanzielle Vorsorge von Frauen an, könnte man durchaus von einer solchen Situation sprechen, findet Anne Wulf: „Vor allem bei der Alterssicherung gehen viele Frauen – und auch viele ihrer Berater – immer noch davon aus, dass die Absicherung über den Partner oder Ehemann ausreicht”, so die Chefin der auf Frauen spezialisierten Beratungsgesellschaft Das Finanzkontor (siehe Grafik). Dieser Artikel stammt aus der aktuellen Ausgabe von DAS INVESTMENT (August 2009).

Darin finden Sie die weiteren Teile des Specials „Versicherungen für spezielle Zielgruppen":
- Kinder-Policen auf dem Prüfstand
- Pflege- und Unfallversicherungen für rüstige Rentner
- Versicherungen für Anhänger des islamischen Glaubens

>> zur Themenübersicht
>> zum Abo-Service & Einzelheftbestellung „Das ist in einer Gesellschaft, in der jede zweite Ehe geschieden wird und viele Frauen unverheiratet bleiben, nicht mehr zeitgemäß.” Ähnlich dramatisch sieht es bei der Berufsunfähigkeitsvorsorge aus – ebenfalls eine wichtige Versicherung für Frauen (überzeugende Tarife finden Sie hier). Grafik: Frauen und Versicherungen
>> vergrößern Von „Frauen zuerst” kann also keine Rede sein. Das zeigt auch eine aktuelle R+V-Studie. Von 1.600 befragten Frauen gaben 92 Prozent an, mit ihrem Partner in die Altersvorsorge zu investieren. Die Frage nach einem eigenen Vorsorgevertrag verneinten 21 Prozent. Dabei sind gerade Frauen auf eine Zusatzrente angewiesen. Kinder-Auszeiten und Teilzeitarbeit führten dazu, dass Frauen weniger in die Rentenkasse einzahlen und im Schnitt nur die Hälfte der Rente erhalten, die Männer bekommen – und das wegen ihrer höheren Lebensdauer für eine längere Zeit. Vorsorge ist also dringend angebracht. Nur recht wenige Versicherer richten sich dabei mit speziellen Policen an diese Zielgruppe, eine Ausnahme ist etwa die Hamburg-Mannheimer mit der Rentenversicherung Woman’s Future. Spezial-Versicherungen tun aber auch nicht wirklich not, findet Finanzexpertin Wulf: „Gut durchdachte Produkte kommen bei Frauen und Männern gut an.“ Oft seien die Extra-Produkte nur Marketing-Gags.   Beitragspause sollte möglich sein Dem stimmt auch Kollegin Susanne Kazemieh zu: „Wenn überhaupt ein Merkmal wichtiger für Frauen als für Männer ist, dann die Flexibilität der Verträge”, so die Chefin der Frauen Finanz Gruppe. „Da es immer noch meist Frauen sind, die für die Kinderbetreuung beruflich zurückstecken, und ihre Männer in den seltensten Fällen die Bereitschaft zeigen, solange die Bezahlung ihrer Verträge zu übernehmen, brauchen wir Produkte, die zumindest über drei Jahre beitragsfrei gestellt werden können”, sagt Kazemieh – ein Merkmal übrigens, das die Spezialpolice der Hamburg-Mannheimer erfüllt.  Eher „typisch Frau“ ist anscheinend, darauf zu achten, wohin das Geld fließt. Wulf: „Dabei spielt das Thema ökologische Anlage eine Rolle.“ Eine Police, die eine solche grüne Altersvorsorge erlaubt, ist die Fondsrente von Skandia. Mit einer Palette von 21 nachhaltigen Fonds, darunter Aktien-, Renten-, Misch- und Geldmarktfonds – an einem Öko-Garantiefonds wird gerade gearbeitet –, können Frauen sich bei Skandia am ehesten ihr „grünes” Portfolio zusammenstellen. Auch Anbieter wie HDI-Gerling und die Stuttgarter bieten grüne Fondspolicen mit Garantien.   Frauen, denen eine Fondspolice zu riskant ist, sind mit Produkten der Oeco Capital gut beraten. Die Tochter des Versicherers Concordia ist der einzige Anbieter, der sich auf den Vertrieb von Öko-Policen fokussiert hat. Oeco Capital bietet von privaten Rentenversicherungen über Riester- und Rürup-Produkte bis hin zur betrieblichen Altersvorsorge nur klassische Produkte an. Von der staatlichen Förderung von Riester-Renten können insbesondere Frauen profitieren (Riester-Produkte, die überzeugen). Bei den staatlich geförderten Oeco-Capital-Renten fließen die Beiträge gänzlich in nachhaltige Anlagen. Über diesen grünen Deckungsstock wacht ein vierköpfiger Beirat. Dessen Umweltleitlinien garantieren etwa, dass Unternehmen unterstützt werden, die sich für die „Chancengleichheit ohne Ansehen von Rasse, Religion, sexueller Orientierung und Geschlecht” einsetzen. Das dürfte für viele Frauen ganz in ihrem Sinn sein. 

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