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Liquid Alternatives Abgespeckte Hedgefonds als Allheilmittel

Mensch in Hülle: Dwane van der Sluis und Andrew Akers erfanden das Zorbing in den 90er Jahren in Neuseeland. (Foto: gldburger/iStock)
Mensch in Hülle: Dwane van der Sluis und Andrew Akers erfanden das Zorbing in den 90er Jahren in Neuseeland. (Foto: gldburger/iStock)
Was haben eine Wurst und ein Hedgefonds gemeinsam? Nicht viel, so viel steht fest. Aber in diesem Fall einen gemeinsamen Namensgeber: Crispin Odey. 1991 gründete der Brite Odey Asset Management, im Juni 1992 legte er den Odey European Inc. auf. Der auf den Kaimaninseln beheimatete Hedgefonds investiert europaweit in Aktien, Anleihen und Währungen, long und short.



Seinen Höhepunkt erlebte Odey im Krisenjahr 2008. Während das Gros der Investoren nach Luft rang, machte der European Inc. ein Plus von 54,8 Prozent. Odey hatte die Aktien vieler europäischer Banken rechtzeitig vor dem Crash geshortet.

Die britische Tageszeitung „The Times“ kürte ihn zum „Business Big Shot“ und ein Nachbar im Örtchen Ross-on-Wye, drei Autostunden westlich von London, wo Odey einen Landsitz hat, benannte sogar eine Bio-Wurst nach ihm, die „Odey Sausage“. Mehr gibt es über die Gemeinsamkeiten von Wurst und Fonds allerdings nicht zu berichten. Seit seinem Start legte der European Inc. im Schnitt um 13,6 Prozent pro Jahr zu.

Zahlen wie diese dürften sich in den Köpfen vieler Investoren festgesetzt haben, die das Heil ihrer Portfolios derzeit in sogenannten Liquid Alternatives suchen. Die nach europäischem Recht in eine Ucits-Hülle verpackten Hedgefonds-Strategien sind angesichts magerer Aussichten an Aktien- und Anleihemärkten und der Angst vor der nächsten Talfahrt beliebt wie nie: In den vergangenen fünf Jahren hat sich das verwaltete Volumen vervierfacht (siehe Grafik).