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Investmentstrategie 2018 Ein weiteres gutes Jahr für Risikowerte

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Europa bietet beste Chancen für Anleger

Werden europäische Aktien 2018 weiter zulegen? Europa, und insbesondere die Eurozone, sehen wir als beste Option für Aktienanleger. Hier feuert die Wirtschaft in Deutschland auf allen Zylindern und ist zumindest in einigen der südeuropäischen Nachzügler auf Erholungskurs. Indikatoren zu Verbrauchervertrauen und Geschäftsklima tendieren nach oben. Auch die Industrieproduktion zieht an. Ein besonders schlagendes Argument für den Kauf europäischer Aktien ist jedoch ihre Bewertung. Mit den in den letzten drei Jahren boomenden US-Aktienmärkten konnte Europa nicht Schritt halten. Im Jahr 2017 ist dieser Abstand noch gewachsen, abzulesen am KGV im Stoxx Europe 600, das aktuell 18 Prozent niedriger ist als im entsprechenden US-Index, dem S&P 500. Zudem bieten in Europa Aktien gegenwärtig im Durchschnitt eine im Vergleich zur Anleiherendite höhere Dividendenrendite.

Da der durchschnittliche Gewinn je Aktie am europäischen Aktienmarkt aktuell 15 Prozent unter dem Niveau von 2007 liegt, ist noch viel Luft nach oben. In einem wachstumsstarken Umfeld bieten europäische Standardwerte enormes Aufholpotenzial trotz Gegenwind in Form eines starken Euro. Wir sind überdies überzeugt, dass sie von der US-Steuerreform profitieren werden. Zwei Jahre nach Ausbruch des Diesel-Skandals ist es nun an der Zeit, den Automobilsektor wieder in den Blick zu nehmen. Alle deutschen Autohersteller wiesen für das letzte Jahr Rekordumsätze aus und sind weiterhin attraktiv bewertet. Auch Banken dürfte die Konjunkturbelebung Rückenwind geben. So werden sie von steigenden Langfristzinsen profitieren und bieten nicht nur ein hohes Wachstumspotenzial, sondern auch hohe Dividenden.

Sollten Anleger in US-Aktien investiert bleiben? Unsere Antwort lautet ja. US-Unternehmen können auch weiterhin ihre Versprechen einlösen. So ist die Gewinnwachstumsdynamik unverändert intakt und die Bewertungen präsentieren sich im Vergleich zum Zinsniveau angemessen. Zumindest kurzfristig dürfte die kurz vor Weihnachten verabschiedete Steuerreform durch Senkung der Unternehmenssteuer von 35 auf 21 Prozent für Wachstumsimpulse sorgen. Die Reform wird nicht nur Gewinne und Löhne, sondern auch ausländische Investitionen in US-Firmen und die Repatriierung von Gewinnen ankurbeln. Darüber darf jedoch der langfristige Negativeffekt für das US-Haushaltsdefizit nicht vergessen werden. Zunächst jedoch ist die Reform für die US-Konjunktur positiv. Unsere Präferenz liegt hier weiterhin auf dem Technologiesektor, da die Gewinnmargen hier höher sind als am US-Aktienmarkt insgesamt. Zur Portfoliodiversifizierung mit defensiven Aktien empfiehlt sich der Gesundheitssektor.

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