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Investmentstrategie von ODDO BHF Asset Management „Bei Unternehmensanleihen warten wir ab“

Anfang März bestätigte die Europäische Zentralbank (EZB) mit der Senkung ihrer Wachstums- und Inflationsaussichten die weltweite konjunkturelle Abschwächung. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Abschwung bereits in den Einkaufsmanagerindizes abgebildet. Allerdings haben sich die Konjunkturindikatoren nicht überall gleich stark abgeschwächt.

Konjunkturausblick: Anleger sollten Rücksetzer nutzen

Allerdings haben sich die Konjunkturindikatoren nicht überall gleich stark abgeschwächt. So hat in China beispielsweise das verarbeitende Gewerbe zwar an Schwung verloren. Der Dienstleistungssektor oder der Arbeitsmarkt entwickeln sich jedoch weiterhin erfreulich. Wie von uns erwartet, haben die chinesischen Behörden entsprechende Maßnahmen zur Wachstumsstabilisierung getroffen. Zudem sind die jüngsten Zahlen aus der Eurozone weniger beunruhigend ausgefallen und deuten auf eine Wachstumsrate von 1,5 Prozent hin.

Vor diesem Hintergrund empfehlen wir, bei Risikowerten kurzfristig etwas vorsichtiger zu agieren. Der Grund: Es könnte hier zu einer Konsolidierung kommen, die weniger fundamentaler als vielmehr technischer Natur sein dürfte. Dennoch sollten Anleger jeden Rücksetzer, der größer als 5 Prozent ist, dafür nutzen, um zu reinvestieren. Zusammengefasst glauben wir, dass sich die konjunkturelle Dynamik in den kommenden Monaten verbessern könnte, sobald die ersten Effekte der chinesischen Konjunkturmaßnahmen spürbar werden.

Weitere Impulse versprechen ein Ausgabenplus von fast 0,5 Prozent in der Eurozone, eine weiterhin unterstützende EZB sowie ein erfreuliches Wachstum in den USA, das von einer abwartenden US-Notenbank (Fed) flankiert wird. Zwar sind die Analystenschätzungen nach wie vor rückläufig. Wenn man bedenkt, dass das Umsatzwachstum in den vergangenen zwei Jahren in den USA bei 6,5 Prozent lag, erscheinen uns die aktuellen Gewinnerwartungen mit 4 Prozent deutlich zu konservativ.

Bei ODDO BHF Asset Management sind Aktien aus Schwellenländern aktuell gegenüber Aktien aus Industrieländern übergewichtet. Die Bewertungen der Schwellenländer liegen bei einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von zwölf auf Sicht der nächsten zwölf Monate. Damit notieren sie unter ihrem Stand in den Krisenjahren 2015 und 2016. Neben den chinesischen Konjunkturimpulsen könnte ein Handelsabkommen zwischen den USA und China ein starker Katalysator sein. Ein solches Abkommen könnte internationale Investoren dazu veranlassen, beim Thema Schwellenländeraktien noch deutlicher umzuschichten.

Eurozone: Vorzug für Exportunternehmen

Bereinigt um sektorale Verzerrungen, etwa im Technologiesektor, bietet die Eurozone nach unserer Analysen einen Abschlag von lediglich 5 Prozent auf den US-Markt. Das erscheint uns aktuell zu wenig. Angesichts eines schwachen Euros geben wir hier Exportunternehmen den Vorzug gegenüber Unternehmen, die eher auf den Binnenmarkt ausgerichtet sind.

Staatsanleihen: Zurückhaltung trotz Rally

Im Segment der Staatsanleihen halten wir uns trotz der Rally nach den Refinanzierungsmaßnahmen der EZB weiterhin zurück. Und zwar solange, bis in Sachen Brexit wirklich Klarheit herrscht. Die derzeitige Unsicherheit bei diesem Thema empfinden die Marktteilnehmer zunehmend als ermüdend. Das wiederum könnte sich in einer deutlichen Volatilität entladen.

Unternehmensanleihen: Warten auf eine Ausweitung der Spreads

In diesem Segment dürfte bei Hochzinsanleihen auch die Einengung der Spreads, also der Zusatzrendite im Vergleich zu „sicheren“ Anlagen wie US-Schatzbriefen, eine Pause einlegen. Wie schon auf der Aktienseite gilt auch hier für Anleger: Im Falle einer spürbaren Ausweitung der Spreads sollten Investoren ihr Engagement in diesem Segment ausbauen.

Mid- und Small-Caps: Stärkere Absicherung bei Indizes

Im Mid- und Small-Cap-Bereich bleiben wir zwar investiert, nehmen jedoch teilweise Gewinne mit und verstärken unsere Absicherungen auf Aktienindizes.

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